Europa schielt auf Harris: Wie die US-Politik den Aktienmarkt beeinflusst - DZ BANK
Die Aktienmärkte beobachten den US-Wahlkampf ganz genau. Nach dem missglückten TV-Auftritt von Joe Biden Ende Juni und dem Attentat auf Donald Trump wenige Tage später wurde der ehemalige US-Präsident der Republikaner von den Buchmachern zum großen Favoriten für einen Wahlsieg Anfang November erklärt. Der sogenannte Trump-Trade ließ den Russel 2.000 – ein Aktienindex, der kleinere US-Unternehmen umfasst – im Juli um rund zehn Prozent in die Höhe schnellen. Vor allem Industrieunternehmen und Firmen aus dem fossilen Energiesektor profitierten. Amerikanische Tech-Konzerne, die Trump regelmäßig kritisiert, rutschten dagegen ab.
DZ BANK Analyst Sören Hettler betont zwar, dass der US-Aktienmarkt einer „roten Welle“, also einem Sieg der Republikaner bei der Präsidentschafts- und der Kongresswahl, gelassen entgegenblicken dürfte. Mit Blick auf die Historie bevorzugen die Börsen laut Hettler aber eher demokratische Kandidaten. „Das gilt insbesondere, wenn mindestens eine Kongresskammer von den Republikanern geführt wird. In dieser Konstellation verzeichnete der S&P 500 in der Vergangenheit seine stärksten Zuwächse“, so Hettler.
Viel klarer ist das Bild mit Blick auf den alten Kontinent. „Europäische Indizes würden Kamala Harris ihre Stimme geben. Seit 1989 verzeichnete der Euro Stoxx 50 in den zweijährigen Legislaturperioden des Repräsentantenhauses unter einem demokratischen Präsidenten ein Plus zwischen 20 und 50 Prozent. Unter republikanischer Führung gab es dagegen höchstens ein Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich“, erläutert der Analyst.
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