Aixtron: Visibilität ist vorhanden – Investition in die Zukunft
Mit den vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal hat Aixtron Anfang Juli die Prognose für 2024 nach unten angepasst. Das Unternehmen aus dem Großraum Aachen erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz von 620 Millionen Euro bis 660 Millionen Euro (2023: 629,9 Millionen Euro). Zuvor ging man von 630 Millionen Euro bis 720 Millionen Euro aus. Die Bruttomarge soll bei rund 43 Prozent bis 45 Prozent (2023: 44 Prozent) liegen, daran hat sich nichts verändert. Nach unten geht die Prognose für die EBIT-Marge. Statt 24 Prozent bis 26 Prozent soll diese bei 22 Prozent bis 25 Prozent (2023: 25 Prozent) auskommen.
Diese Prognose hat Ralf Penner, neuer IR-Manager von Aixtron und vielen Investoren noch aus seiner Zeit bei Paion bekannt, auf der German Select Conference von mwb research ausdrücklich bestätigt. Er sieht die Gesellschaft als gut aufgestellt an, um die neue Prognose zu schaffen. Inzwischen sei die entsprechende Visibilität vorhanden.
Den Auftragseingang von 176 Millionen Euro im zweiten Quartal bezeichnet er als stark, auch der Auftragsbestand von knapp über 400 Millionen Euro gefällt ihm. Neue Zahlen wird Aixtron am 31. Oktober publizieren, dann gibt es die Werte zum dritten Quartal.
Zukauf in Italien
Auskunft erteilt Penner während der virtuellen Konferenz auch über ein im Juni neu erworbenes Werk in der Nähe von Turin (Italien). Der Kaufpreis plus die Kosten, um das Werk auf die neuen Aufgaben vorzubereiten, bewertet Penner als sehr niedrig. Er spricht von einer Summe im niedrigen zweistelligen Millionenbereich, demnach darf man von 10 Millionen Euro + x ausgehen. Zu möglichen Subventionen für das Werk wollte sich Penner nicht äußern.
Durch den Kauf kann Aixtron bei Bedarf seine Produktion um bis zu ein Drittel erweitern. Große Eile besteht dafür noch nicht, die Kapazitätserweiterung ist noch nicht dringend erforderlich. Für Penner ist der Erwerb in Italien eine Investition in die Zukunft. Er sieht es als ein spannendes Projekt an und eine attraktive Opportunität, die man wahrnehmen musste.
Derzeit arbeitet man vor Ort mit lokalem Stammpersonal. Sobald die Produktion aufgenommen und hochgefahren wird, kann man zunächst Personal von Deutschland nach Italien bringen, bevor man den dortigen Stamm langfristig erweitert. Laut Penner könnte der Startschuss bei der Produktion noch im zweiten Halbjahr erfolgen.
Aixtron setzt auf China
Auch das Thema China wird auf der Konferenz angesprochen. Penner erwartet dort kurzfristig keine Kopien der neuen G10-Produktfamilie. Die Anlagen seien so ausgefeilt und komplex, dass man sie nicht rasch nachmachen könne. Der Manager sieht in dem asiatischen Land ein großes Wachstumspotenzial. Die Erteilung notwendiger Exportlizenzen, zuletzt ein Hindernis beim Geschäft, sind kein Thema mehr. Diese werden wieder problemlos ausgestellt. Hier ist man demnach zur Normalität zurückgekehrt, ein störendes Hindernis wurde beseitigt. Somit ist der Weg für Aixtron geebnet, in China die eigene Position auszubauen.
Die Analysten von mwb research sprechen eine Kaufempfehlung für die Aktien von Aixtron aus. Das Kursziel steht bei 29,00 Euro.
Die Aktien der vor 41 Jahren gegründeten Aixtron (WKN: A0WMPJ, ISIN: DE000A0WMPJ6, Chart, News) geben 3,13 Prozent auf 24 Euro nach.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Aixtron.