Börse am Morgen: U.a. mit Borussia Dortmund, KWS Saat und Konjunkturdaten - Nord LB
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde im Juni 2024 in Deutschland der Bau von 17.600 Wohnungen genehmigt. Dies waren 19,0 % oder 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Juni 2023. Im Vergleich zum Juni 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um 42,1 % oder 12 800 Wohnungen. Im 1. Halbjahr 2024 wurden 106.700 Wohnungen genehmigt. Das waren 21,1 % oder 28.500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist in Q2 2024 weiter leicht angestiegen. Es waren 46,1 Mio. Personen erwerbstätig, nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt 54.000 bzw. 0,1% mehr als in Q1. Ohne Saisonbereinigung ergab sich ein Anstieg um 249.000 Personen oder 0,5%. Gegenüber dem Vorjahr lag das Plus bei 167.000 Personen (+0,4%). Zum gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsgewinn trugen insbesondere die Dienstleistungsbereiche (+229.000 Personen bzw. +0,7% ggü. Q2 2023) bei. Im Produzierenden Gewerbe ging die Zahl dagegen y/y um 44.000 Personen (-0,5%) zurück.
Das Barometer für das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan stieg im Juli von 66,4 auf 67,8 Punkte und damit etwas stärker als erwartet. Ökonomen hatten im Schnitt mit 66,9 Zählern gerechnet.
Wochenausblick
In der neuen Woche dürfte der Blick der internationalen Finanzmärkte vor allem auf verschiedenen Stimmungsindikatoren ruhen, die nach und nach gemeldet werden. Eine besondere Bedeutung sollten dabei die nahezu weltweit veröffentlichten vorläufigen Zahlen zu den Einkaufsmanagerindizes haben. Zudem dürften die Notenbanken weiterhin sehr genau im Auge behalten werden müssen. Die Veröffentlichung des neuen FOMC-Sitzungsprotokolls mag den Anlegern beispielsweise helfen, die komplexen Diskussionsprozesse innerhalb der Fed etwas besser zu verstehen. Die zentrale Frage sollte an dieser Stelle wohl sein, mit wie viel Vorsicht die US-Notenbank die sehr wahrscheinlich auch in Washington anstehende Zinswende einleiten will.
Renten- und Aktienmärkte
Nach den spürbaren Renditeanstiegen stabilisierten sich die Anleihemärkte sowohl in Europa als auch in den USA zum Wochenende.
Das Potpourri an Wirtschaftsdaten aus der vergangenen Woche deutet auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft hin. Dies goutierten die Aktienmärkte. Der DAX schloss am Freitag zum neunten Mal in Folge in positivem Terrain, und auch der Dow Jones glänzte die ganze letzte Woche mit schwarzen Vorzeichen. Letzterem gelang mit +2,94% das bislang größte Wochenplus dieses Jahres.
DAX +0,77%; MDAX +0,10%; TecDAX +0,12%; Dow Jones +0,24%; S&P 500 +0,20%; Nasdaq Comp. +0,21%.
Unternehmen
KWS Saat übertraf in dem Ende Juni beendeten Geschäftsjahr 2023/24 die Prognosen. Der Umsatz wuchs auf vergleichbarer Basis um 16% auf EUR 1,68 Mrd., in Aussicht gestellt hatte das Unternehmen ein Wachstum von 11% bis 13%. Das EBIT schnellte vor allem Dank des florierenden Geschäfts mit Zuckerrüben-Saatgut von EUR 195,1 Mio. im Vorjahr auf nunmehr EUR 300 Mio. in die Höhe. Für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2024/25 hat das Management aber eher gedrosselte Wachstumserwartungen. Das Umsatzwachstum wird zwischen 2% und 4% in Aussicht gestellt. Als Gründe für die Vorsicht wurden „ein insgesamt gedämpftes Agrarumfeld“ sowie ein Rückgang des Russland-Geschäfts aufgrund von Importbeschränkungen genannt. Die EBIT-Marge soll zwischen 14% und 16% (zuvor 18%) liegen.
Borussia Dortmund erzielte in der Saison 2023/24 einen Rekordumsatz von EUR 509,1 Mio. (+22%; ohne Transfererlöse). Eine halbe Milliarde Umsatz hatte sich der Club 2019 als strategisches Ziel gesetzt. Der Konzerngewinn sprang von EUR 9,6 Mio. auf EUR 44,3 Mio. Erstmals seit fünf Jahren schlägt das Management die Ausschüttung einer Dividende vor. Diese soll sich auf EUR 0,06 je Aktie belaufen.
Devisen und Rohstoffe
Nachdem der EUR am Donnerstag durch das starke US-Konsumklima kurzfristig belastet war, kam es vor dem Wochenende zu einer Gegenbewegung. Die Marke von USD 1,10 wurde zurückerobert.
Am Ölmarkt belasteten eine gesenkte Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) sowie Nachfragesorgen aus China.
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