Börse am Morgen: U.a. mit E.On, Lanxess, LEG Immobilien und RWE - Nord LB
In China sind die Verbraucherpreise im Juli schneller als erwartet gestiegen. Wie das Nationale Statistikamt mitteilte, stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) im Juli ggü. dem Vorjahr um 0,5%, verglichen mit einem Anstieg von 0,2% im Juni. Der VPI übertraf damit die von Analysten erwartete Zunahme von 0,3%. Die Kerninflation, die die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Kraftstoffpreise ausschließt, stieg im Juli um 0,4% (Jun. 0,6%).
Immobilien: Der Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau hat sich laut Ifo-Institut zu Beginn der 2. Jahreshälfte verschärft. 51,3% der Unternehmen berichteten im Juli davon, nach 50,2% im Juni. "Was heute nicht beauftragt wird, kann morgen nicht gebaut werden", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Wohlrabe. Die Stornierungsquote bei den Aufträgen sank im Juli leicht, auf 12,4% von 13,7% im Juni. "Hier scheint sich etwas Entspannung abzuzeichnen", hieß es. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich jedoch insgesamt verschlechtert. Die Urteile zur aktuellen Lage und auch die Aussichten für die kommenden Monate liegen jeweils tief im Minus. Eine Erholung zeichnet sich derzeit nicht ab. "Ob der geplante Bürokratieabbau für den Wohnungsbau im Rahmen der Wachstumsinitiative der Bundesregierung eine Trendwende bewirken kann, bleibt abzuwarten", ergänzte Wohlrabe.
Agrar: Die gewerblichen Schlachtunternehmen in Deutschland haben in H1 nach vorläufigen Ergebnissen knapp 3,4 Mio. t Fleisch produziert. Laut Destatis waren das 1,3% mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden in den ersten 6 Monaten in den Schlachtbetrieben 24 Mio. Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 344,3 Mio. Hühner, Puten und Enten geschlachtet.
Wochenausblick
Das Hauptaugenmerk wird sicherlich auf den US-Einzelhandelsumsätzen am Donnerstag liegen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Darüberhinaus stehen am Mittwoch die US-Inflationsdaten auf dem Programm, von denen sich Anleger Rückschlüsse auf das Tempo der erwarteten Zinssenkungen der Notenbank Fed erhoffen. Deutsche Konjunkturdaten spielen in der neuen Woche eine untergeordnete Rolle. Am Dienstag gibt der ZEW-Index Auskunft über die Stimmung der deutschen Börsenprofis (Rückgang erwartet). Unabhängig davon läuft die Bilanzsaison weiter auf vollen Touren. Allein aus dem DAX legt ein halbes Dutzend Firmen Geschäftszahlen vor. Hierzu gehören die beiden Versorger RWE und E.ON sowie Hannover Rück (heute).
Nach den zuletzt heftigen Kursturbulenzen hat sich die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss teils deutlich aufgehellt. Dank erfreulicher Quartalszahlen zogen insbesondere Werte aus den hinteren Börsenreihen an. Unter dem Strich seien laut Marktteilnehmern die bisher vorgelegten Geschäftszahlen in Europa insgesamt recht positiv ausgefallen. Die Überschüsse der Konzerne lägen im Schnitt 5,7% über den Markterwartungen. Die Unternehmen verzeichneten aggregiert nach einem Jahr rückläufiger Gewinne wieder Anstiege. Zudem erhöhte etwa ein Drittel der Unternehmen seine Gewinnprognosen. DAX +0,24%; MDAX +0,59%; TecDAX +0,89%.
Die Wall Street war weiter auf Richtungssuche. Letzlich: leichtes Plus. Dow +0,13%; S&P 500 +0,47%; Nasdaq Comp. +0,51%.
Unternehmen
Der Immobilienkonzern LEG erhöht aufgrund gestiegener Mieten und geringen Leerstands seine Jahresziele. Im operativen Geschäft habe LEG beim wichtigsten Ertragswert, dem Mittelzufluss (AFFO), in H1 ein Ergebnis von 110 (Vorjahr: 118,6) Mio. EUR erzielt. Unter dem Strich schrieb LEG einen Verlust von 143 Mio. EUR, vor Jahresfrist waren es aufgrund von Abwertungen der Immobilien noch mehr als 1 Mrd. EUR. Der Wert des Immobilienvermögens ging nun bei einer Neubewertung zum Halbjahr nur noch um 1,6% zurück. "Der Abwertungszyklus kommt absehbar zu einem Ende und wir sehen eine Belebung am Transaktionsmarkt", sagte LEG-Chef von Lackum.
Der Spezialchemiekonzern Lanxess sieht trotz einer wieder anziehenden Nachfrage noch keine Anzeichen einer flächendeckenden Genesung. "Auch wenn wir in einzelnen Märkten eine leichte Belebung sehen, ist eine Erholung auf breiter Front weiter nicht in Sicht", sagte Lanxess-Vorstand Zachert. Der Umsatz fiel in Q2 wegen sinkender Verkaufspreise um 5,6% auf 1,68 Mrd. EUR.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am Freitag leicht gefallen. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung kurz vor dem Wochenende.
Erdgas hat sich seit Beginn letzter Woche mehr als 6% verteuert. Für Auftrieb sorgte die jüngste Entwicklung im Ukraine-Krieg.
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