Manz: Die Lage bleibt auch nach den Halbjahreszahlen angespannt
Manz schließt das erste Halbjahr 2024 mit einem Verlust von 10,1 Millionen Euro bzw. 1,19 Euro je Aktie ab. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 7,6 Millionen Euro Gewinn bzw. 0,89 Euro je Aktie für die ersten 6 Monate gemeldet. Das EBIT hat sich in dieser Zeit um 17,8 Millionen Euro auf ein Minus von 6,5 Millionen Euro verschlechtert. Der Umsatz des Unternehmens aus Reutlingen ist von 142,1 Millionen Euro auf 98,6 Millionen Euro zurück gegangen.
Verbessert hat sich Manz dagegen beim operativen Cashflow, der aber mit 6 Millionen Euro im negativen Bereich bleibt. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus bei 28,3 Millionen Euro. Die finanzielle Lage der Gesellschaft gilt als - stark angespannt: Die liquiden Mittel sind im Vorjahresvergleich von 30,2 Millionen Euro auf 8 Millionen Euro gefallen, dagegen die Nettoverschuldung von 35,8 Millionen Euro auf 53,4 Millionen Euro gestiegen.
Ende Juli meldete das Unternehmen den Verkauf ihrer ungarischen Tochtergesellschaft Manz Hungary. „Die für den Vollzug der Transaktion erforderlichen Bedingungen wurden erfüllt”, so Manz. Das Unternehmen erwartet aus dem Verkauf den Zufluss von 8 Millionen Euro an Barmitteln.
Auftragslage soll sich erst 2025 bessern - frühestens
Die Lage bleibt dennoch angespannt. Ende Mai hatte das Unternehmen aus Reutlingen zuletzt vor bestandsgefährdenden Risiken gewarnt. Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken einschließlich bestandsgefährdender Risiken haben sich nach Angaben der Gesellschaft im Geschäftsbericht „gegenüber dem Vorjahr weiter verstärkt”. Gegenüber den im Geschäftsbericht 2023 dargestellten Chancen und Risiken haben sich „keine wesentlichen Änderungen ergeben“, so Manz im nun vorgelegten Halbjahresbericht 2024.
„Aus heutiger Sicht gehen wir nicht davon aus, dass sich das Marktumfeld innerhalb der nächsten Monate verbessern wird und wir den bisher schwachen Auftragseingang in diesem Jahr kompensieren können - auch, wenn wir im Vergleich zum Beginn des Jahres eine leicht steigende Tendenz in unserer Vertriebspipeline verzeichnen“, sagt Manfred Hochleitner, CFO der Manz AG, zum Ausblick.
Für das Gesamtjahr 2024 rechnet Manz mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis. Frühestens 2025 solle sich die Lage bei der Auftragsvergabe deutlich verbessern, so das Unternehmen.
Die Manz Aktie (WKN: A0JQ5U, ISIN: DE000A0JQ5U3, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 5,30 Euro mit 3,92 Prozent im Plus.