Nemetschek bestätigt Wachstumsprognose - GoCanvas belastet Marge
Nemetschek hat nach der Übernahme von GoCanvas eine neue Prognose vorgelegt. „Durch die Konsolidierung von GoCanvas zum 1. Juli 2024 geht der Vorstand von einem positiven Effekt auf das prognostizierte Umsatzwachstum von zusätzlichen rund 3 Prozentpunkten für das Geschäftsjahr 2024 aus”, so das Münchener Unternehmen am Mittwoch. Aufgrund der noch unterdurchschnittlichen Profitabilität von GoCanvas „verwässere” dies die EBITDA-Marge „in Höhe von rund 100 Basispunkten”.
Organisch geht Nemetschek weiter von einem Umsatzanstieg um 10 bis 11 Prozent aus. Die EBITDA-Marge soll 30 bis 31 Prozent erreichen. Bei den jährlich wiederkehrenden Umsätzen erwartet man einen Zuwachs von rund 25 Prozent ohne GoCanvas, während mit dem Neuerwerb mehr als 30 Prozent angepeilt werden.
„Die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2024 verlief nach Plan”, so Nemetschek am Mittwoch weiter. Den Halbjahresumsatz beziffern die Münchener auf 451,6 Millionen Euro, ein Plus von 9,6 Prozent. Das EBITDA habe man um 10,8 Prozent auf 129,7 Millionen Euro gesteigert und damit die Marge auf 28,7 Prozent gesteigert. Bereinigt um Sondereffekte hätte diese, so Nemetschek, „mit 30 Prozent bereits im Rahmen der im März 2024 kommunizierten Prognose für das Gesamtjahr gelegen”.
Zu den Zahlen von Nemetschek gibt es bereits erste Analystenreaktionen. So hat Goldman Sachs die Einstufungen für den TecDAX-Titel mit „Neutral” und einem Kursziel von 103 Euro unverändert gelassen, nachdem die Zahlen nach Ansicht der Experten wie erwartet ausgefallen seien.
Mit einem Kursziel von 85 Euro und einem „Hold” bestätigt auch Warburg Research die bisherigen Einstufungen für die Aktien des Software-Konzerns. Während die Experten beim Umsatz positiv überrascht wurden, liege das EBITDA aufgrund von Sondereffekten unter der Analystenprognose.
Die Nemetschek Aktie (WKN: 645290, ISIN: DE0006452907, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 89,60 Euro mit 1,43 Prozent im Minus.