audius: Großes Selbstbewusstsein in München

Viel Optimismus verbreitet Wolfgang Wagner, Vorstand von audius, während seiner Präsentation auf der m:access Konferenz der Börse München. Er verspricht den Zuhörern mehrfach, dass audius weiter wachsen werde. Zudem zeigt er sich sehr zuversichtlich, die Marge wieder nach oben zu bringen.
Seit 2015 ist audius im Schnitt um 20,8 Prozent gewachsen. Gab es damals eine Gesamtleistung von 17,2 Millionen Euro, so rechnet die Gesellschaft im laufenden Jahr mit 85 Millionen Euro. Diesen Trend will Wagner auch in der Zukunft fortschreiben.
Dabei setzt Wagner auf die drei audius-Bereiche Mobilfunk, IT-Services und Software/Cloud. Jeder der Bereiche erzielt derzeit rund ein Drittel des Umsatzes. Im Mobilfunkbereich sieht Wagner beim Ausbau des 5G-Netzes noch viel Potenzial, dieser sei noch längst nicht abgeschlossen. Da dürften noch so einige Aufträge auf audius warten.
Bei den IT-Services setzt man auf Arbeiten bei Großunternehmen, so hat man jüngst den Auftrag für den Netzwerkbetrieb eines großen Autoherstellers erhalten – weltweit.
Auch im Bereich Software/Cloud ist audius weltweit aktiv. Wagner rechnet mit einer starken Nachfrage bei der Digitalisierung von Prozessen. Die Aktivitäten rund um Microsoft Dynamics dürften dabei für einige Impulse sorgen. Dass irgendwo in diesem Bereich auch der Begriff KI auftaucht, dürfte wenig überraschen.
Auftragsbestand wächst deutlich
Ende 2023 kam audius auf einen Auftragsbestand von 56,8 Millionen Euro, am Ende des ersten Quartals waren es 61 Millionen Euro. In München macht Wagner deutlich, dass der Auftragsbestand mit den Halbjahreszahlen weiter angestiegen sein dürfte. Dabei spielt auch eine Rolle, dass man immer größere Tickets gewinne. Man wird am Markt ernster genommen und ist inzwischen bekannter, das hat Auswirkungen auf die Auftragsvolumina.
Wachsen will audius künftig auch wieder durch Akquisitionen. 2023 war in dieser Hinsicht ein ruhiges Jahr, es hat letztlich nichts wirklich gepasst. Doch die Gesellschaft schaut sich um, der Zustand von 2023 soll nicht ewig andauern. 10 Millionen Euro stehen an liquiden Mittel zur Verfügung, ein Teil davon könnte genutzt werden, um andere Gesellschaften zu erwerben.
Bei diesen Plänen wundert es nicht, dass audius die Gesamtleistung in den kommenden Jahren weiter steigern will. Sollen es, wie gesagt, im laufenden Jahr 85 Millionen Euro werden, so stehen für 2026 115 Millionen Euro in den Planungen der Gesellschaft. Wagner zeigt sich auch bei dieser Aussage sehr sicher und selbstbewusst. Er verweist auf den hohen und weiter steigenden Auftragsbestand. Das Kerngeschäft soll weiter ausgebaut werden, Akquisitionen sollen für das zusätzliche Wachstum sorgen.
2023 kommt audius auf einen Gewinn je Aktie von 0,70 Euro. Die Hälfte davon, also 0,35 Euro, soll als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Darüber muss die Hauptversammlung noch entscheiden. Auch für die kommenden Jahre plant audius mit einer Dividendenausschüttung von 50 Prozent, wie Wagner auf Nachfrage unserer Redaktion deutlich macht. Ausnahme: Man findet so tolle Akquisitionsziele, dass man das Geld dort besser aufgehoben sieht.
Wer sich übrigens einmal gefragt hat, was audius bedeutet: Es hat nichts mit dem lateinischen Wort „audio“ zu tun, das Hören bleibt also außen vor. Vielmehr ist es eine Abkürzung für „Außendienstunterstützungssystem“. Darauf kommt man nicht ganz so leicht.
Wagner fasst seinen 35minütigen Vortrag in München schließlich prägnant zusammen: „Unsere Reise wird in den nächsten Jahren sehr, sehr positiv sein.“
Die Aktien von audius (WKN: A40ET1, ISIN: DE000A40ET13, Chart, News) haben den gestrigen XETRA-Handel unverändert bei 13,10 Euro beendet.