Bayer: Klares Statement zum aktuellen Kursverfall

Bayer bricht eine Phase-III-Studie zu Asundexian bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko vorzeitig ab. Der Medikamentenkandidat hat sich als unterlegen gegenüber Medikamenten der Konkurrenz gezeigt. Das ist ein Rückschlag für die Pharmasparte von Bayer, sollte Asundexian doch der Nachfolger des Blutverdünners Xarelto werden, mit dem der DAX-Konzern Milliardenumsätze erzielt.
Erschwerend kommt hinzu, dass es in den USA rund um Glyphosat ein neues Urteil aus Missouri gibt. Dort werden drei Klägern insgesamt 1,6 Milliarden Dollar Schadenersatz zugesprochen. Nach Erfahrungen aus früheren Prozessen dürfte die Summe letztlich aber um rund 90 Prozent reduziert werden.
Dennoch reagiert der Markt geschockt auf die jüngsten Entwicklungen. Die Aktien von Bayer geben heute 19,8 Prozent auf 33,265 Euro nach.
Aus Sicht der Analysten der DZ Bank fällt dieses Minus übertrieben hoch aus. Laut ihren Berechnungen liegen die Auswirkungen der aktuellen Meldungen auf den Enterprise Value maximal bei 3,5 Milliarden Euro. Die Marktkapitalisierung gibt hingegen um mehr als 8 Milliarden Euro nach.
Die Analysten bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Bayer (WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017, Chart, News). Das Kursziel sinkt von 59,00 Euro auf 56,00 Euro.
Anfang 2024 wird der neue Bayer-CEO Anderson seine Strategie für den Konzern vorstellen. Die Analysten glauben, dass die Bereiche Consumer Health und Crop Science in einem zweistufigen Prozess an die Börse gebracht werden.
Für 2023 prognostizieren die Experten einen Gewinn je Aktie von 6,25 Euro (alt: 6,23 Euro). 2024 soll das Plus bei 6,95 Euro liegen. Die Dividende soll 2,19 Euro bzw. 2,43 Euro betragen.