CLIQ Digital: Die Kunden-Akquisition wird teurer
CLIQ Digital hat am Donnerstag Eckdaten für das Jahresauftaktquartal 2023 gemeldet. Die Zahl der Mitglieder per Ende März 2023 für abonnierte, gebündelte und Single-Content-Streamingdienste sei von 1,1 Millionen auf 1,2 Millionen gestiegen, so das Düsseldorfer Unternehmen. Wie viele davon das Ende 2022 gestartete neue Hauptprodukt der Gesellschaft, die Plattform cliq.de, abonniert haben, gibt man nicht bekannt.
CLIQ Digital sieht den durchschnittlichen Lifetime-Value eines neuen Mitglieds mit 78,66 Euro über dem Vorjahreswert von 71,27 Euro und begründet den Anstieg mit der „Fokussierung des Konzerns auf den Verkauf gebündelter Content-Dienste”. In Summe sei der Lifetime-Value der Kundenbasis von 104 Millionen Euro auf 147 Millionen Euro gestiegen, heißt es - für Außenstehende bleibt das Verfahren wenig transparent und damit kaum nachvollziehbar, ein Vorwurf, dem sich die Gesellschaft immer wieder ausgesetzt sieht - wir berichteten bereits mehrfach kritisch über CLIQ Digital, ebenso andere Medien.
Der Umsatz des ersten Quartals, so die Angaben von CLIQ Digital (WKN: A35JS4, ISIN: DE000A35JS40, Chart, News), sei von 52,6 Millionen Euro auf 82,9 Millionen Euro gesteigert worden. Die Marketingausgaben hat man um knapp die Hälfte auf 32,9 Millionen Euro erhöht und laut Quartalsmitteilung werden die Aktivierten Marketingausgaben mit 32,4 Millionen Euro beziffert. Von 15,2 Millionen Euro auf 28,9 Millionen Euro steigen die Abschreibungen auf Vermögenswerte. Unter dem Strich konnte man den Gewinn von 5,8 Millionen Euro auf 8,2 Millionen Euro steigern. Beim Free Cashflow meldet man einen Anstieg von 0,2 Millionen Euro auf 1,4 Millionen Euro.
Die Akquisition neuer Kunden verteuert sich für den Düsseldorfer Streaming-Anbieter. Der Rentabilitätsindex - mit diesem misst CLIQ Digital nach eigenen Angaben das Verhältnis zwischen dem durchschnittlichen Nettoumsatz pro Nutzer in den ersten sechs Monaten und den Kundenakquisitionskosten - ist von 1,48 auf 1,28 deutlich gefallen. „Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf einen allgemeinen Anstieg der Kundenakquisitionskosten in allen Regionen sowie auf das Testen neuer Länder und Werbeplattformen zurückzuführen”, so CLIQ Digital.
Den Ausblick auf 2023 bestätigt die Gesellschaft. Man erwartet einen Umsatz von 345 Millionen Euro und ein EBITDA von 50 Millionen Euro. Die Marketingausgaben sollen 120 Millionen Euro ausmachen.