CureVac: Erneuter dreistelliger Millionenverlust - CEO sieht „Wendepunkt”
CureVac hat Zahlen für das Jahr 2022 vorgelegt, das vom Scheitern des COVID-19 Impfstoffs des Unternehmens Ende des Jahres 2021 und weiter hohen Forschungsausgaben geprägt war. Der Umsatz ist von 103 Millionen Euro auf 67,4 Millionen Euro gefallen. Die Verluste konnte das Unternehmen aus Tübingen reduzieren: Operativ meldet CureVac einen Verlust von 249,5 Millionen Euro nach 412,3 Millionen Euro im Jahr 2021, vor Steuern sinkt das Minus von 412,5 Millionen Euro auf 249,2 Millionen Euro.
Gesunken ist im vergangenen Jahr zudem der Cash-Bestand des süddeutschen Biotech-Unternehmens. Per Ende 2022 weist man 495,8 Millionen Euro aus gegenüber 811,5 Millionen Euro per Ende 2021. Nach einer Kapitalerhöhung im Februar mit 250 Millionen Dollar Bruttoerlös sieht sich CureVac bis Mitte 2025 finanziert.
„Wir haben erfolgreich klinische Programme für COVID-19 und Grippe durchgeführt, und die positiven vorläufigen Daten, die wir dazu Anfang 2023 veröffentlicht haben, belegen die Leistungsfähigkeit unserer differenzierten mRNA-Technologieplattform. Wir haben Frame Cancer Therapeutics übernommen und erfolgreich integriert. Dadurch konnten wir unser wachsendes Onkologie-Portfolio um modernste Technologien zur Identifizierung von Antigenen erweitern. Der mit der Bundesregierung im April 2022 abgeschlossene Pandemie-bereitschaftsvertrag beschleunigte den Aufbau unserer GMP IV-Produktionsanlage im kommerziellen Maßstab als Schutz vor zukünftigen Ausbrüchen von Infektionskrankheiten und als integralen Bestandteil unserer hoch skalierbaren Produktionslandschaft”, sagt Alexander Zehnder, Vorstandsvorsitzender von CureVac (WKN: A2P71U, ISIN: NL0015436031, Chart, News) am Dienstag.
Zehnder interpretiert die Entwicklungen als „Wendepunkt”. Weitere Erfolge werden dem Manager zufolge aber „davon abhängen, dass wir in diesem Jahr spätere Phasen klinischer Entwicklungen mit prophylaktischen Impfstoffen und erste klinische Entwicklungen in der Onkologie mit großer Disziplin umsetzen”.