Auto-Branche: Die Laune steigt - Börse am Morgen u.a. mit Tesla, Thyssenkrupp, Japan - Nord LB
Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich in den drei Monaten bis März zum 5. Mal in Folge auf den tiefsten Stand seit mehr als 2 Jahren verschlechtert. Der Gesamtindex für die Stimmung der großen Hersteller lag bei +1 ggü. +7 im Dezember und blieb damit unter der mittleren Marktprognose von Experten, wie aus dem vierteljährlichen Tankan-Bericht der Bank of Japan (BOJ) hervorgeht.
Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im März sprunghaft verbessert. Das entsprechende Barometer kletterte um 16,1 auf 23,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. „Sowohl die Autobauer als auch die Zulieferer haben ihre aktuelle Lage besser bewertet”, sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Falck. „Dabei ist die Geschäftslage der Zulieferer besser als die der Autohersteller.” Ihre aktuelle Situation bewerteten die Hersteller mit +19,4 Punkten, nach -19,1 im Februar. Die Autobauer waren mit ihrem aktuellen Auftragsbestand sehr zufrieden: Dieser Indikator blieb mit 73,4 Punkten auf einem hohen Stand. Mit Blick auf die verhaltene Nachfrage wollen die Hersteller allerdings ihre Produktion in den nächsten Monaten nicht mehr so stark erhöhen wie noch im Februar. Die Zulieferer bewerteten ihre derzeitige Lage mit 34,7 Punkten, nach 17,9 im Februar. Ihr Auftragsbestand stieg erstmals seit elf Monaten wieder. Auch die Nachfrage entwickelt sich gut: Dieser Indikator stieg auf 19,1 Punkte, nach 4,8 im Februar.
Ausblick
In den USA wird vor allem auf die Zahlen zur Entwicklung der Auftragseingänge im Februar zu achten sein. Die bereits bekannten vorläufigen Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Güter – die heute allerdings noch revidiert werden könnten – werden die Richtung vorgeben. Diese hatten sich im Februar unerwartet schwach präsentiert. Daneben sollten auch die Job Openings des Bureau of Labor Statistics im Auge behalten werden. Bei dieser Zeitreihe könnten sich im Februar Hinweise auf eine nicht mehr ganz so ausgeprägte Stärke der Lage am USArbeitsmarkt offenbaren.
Renten- und Aktienmärkte
US-Staatsanleihen sind nach einer anfänglichen Schwäche ins Plus gedreht. Der Grund waren schwache Wirtschaftsdaten: Der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie ist im März auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gefallen. Der Rückgang des viel beachteten Konjunkturindikators war stärker als erwartet. Zunächst hatte die Entscheidung der OPEC+ -Allianz, die Ölproduktion zu drosseln, die deutschen Staatsanleihen noch belastet. Doch nach den Konjunkturdaten aus den USA drehten auch die Kurse deutscher Anleihen ins Plus.
Steigende Ölpreise und mit Spannung erwartete US-Wirtschaftsdaten entpuppten sich als Belastung für den deutschen Aktienmarkt. DAX -0,31%; TecDAX -1,00%. Steigende Ölpreise nach einer Förderkürzung des Ölkartells OPEC+ lösten unterschiedliche Entwicklungen an der Wall Street aus. Während Ölkonzerne von dem Preissprung profitierten und den Dow-Jones-Index ins Plus schoben, litten Tech-Titel (Furcht vor einem erneuten Inflationsschub und länger steigenden Zinsen). Dow Jones -1,9%; Nasdaq Comp. -0,3%.
Unternehmen
Tesla hat in Q1 trotz einer Steigerung seines Absatzes die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der weltgrößte E-Autobauer übergab nach eigenen Angaben 422.875 Autos an seine Kunden. Experten hatten im Durchschnitt allerdings mit 430.008 Fahrzeugen gerechnet. Verglichen mit dem Vorquartal stiegen die Auslieferungen um 4% und verglichen mit dem Vorjahresquartal sogar um 36%. Ausgebremst wurde Tesla durch die schwachen wirtschaftlichen Aussichten und zunehmende Konkurrenz.
Der Industriekonzern Thyssenkrupp treibt seine Pläne für eine Abspaltung der Marine-Tochter voran. Der Chef von Thyssenkrupp Marine Systems, Burkhard, habe in den vergangenen Wochen eine Reihe von Gesprächen mit möglichen Interessenten geführt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Details über die Gespräche blieben offen.
Devisen & Rohstoffe
Zunächst hatte die OPEC+ -Entscheidung den EUR belastet und den USD gestützt. Nach den US-Konjunkturdaten drehte sich allerdings das Blatt. Der USD geriet deutlich unter Druck, der EUR legte merklich zu.
Wie zu erwarten haben die Ölpreise mit kräftig anziehenden Notierungen auf die überraschende Ankündigung der Öl-Allianz OPEC+, die Ölproduktion ab Mai zu drosseln, reagiert.
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