Wichtige US-Daten stehen an - Börse am Morgen u.a. mit Rational, Immobilien - Nord LB
Die EU-Staaten haben endgültig grünes Licht für das geplante Aus von Verbrennungsmotoren ab 2035 gegeben. Am Wochenende hatte es eine Einigung zwischen Deutschland und der EU-Kommission gegeben. Demnach können Autos mit Verbrennungsmotoren weiter neu zugelassen werden, wenn sie ausschließlich mit CO2-freien Kraftstoffen - sogenannten E-Fuels - betrieben werden. Neuwagen dürfen ab 2035 keine CO2- Emissionen mehr ausstoßen. Im Jahr 2030 müssen die Werte 55% unter dem Niveau von 2021 liegen.
China kommt das ambitionierte Handelsprojekt „Neue Seidenstraße” einer Studie zufolge teuer zu stehen. Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer, die von der Volksrepublik für den Bau von Infrastruktur Kredite aufgenommen haben, können diese nicht mehr planmäßig bedienen, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft mitteilte. Demnach seien mit Stand von Ende 2022 mittlerweile 60% aller chinesischen Auslandskredite von einem Zahlungsausfall bedroht. In der Folge habe China die Vergabe von Rettungskrediten in den vergangenen Jahren drastisch ausgeweitet (Bis Ende 2021: 128 Rettungsdarlehen an 22 Schuldnerländer im Gesamtwert von 240 Mrd. USD). Die reguläre Kreditvergabe für neue Infrastruktur- und Energieprojekte hätten chinesische Banken als Folge der umfangreichen Rettungskredite drastisch reduziert, was der Analyse zufolge Fragen zur Zukunft der Neuen Seidenstraße aufwirft.
Japans Notenbankchef Kuroda hat sich vor Beginn eines Pilotprojekts offen für die künftige Einführung einer digitalen Version des Yen gezeigt. Es gelte, in der Zukunft das Nebeneinander von digitalen Währungen mit verschiedenen anderen Geldformen sicherzustellen, sagte Kuroda. Der auf mehrere Jahre angelegte Test soll die Notenbank in die Lage versetzen, eine Digitalwährung auszugeben, falls die Regierung einen Beschluss zur Einführung fassen sollte. Rund um den Globus haben bereits elf Länder Digitalversionen ihrer Währungen eingeführt – über 100 Staaten arbeiten daran.
Heute
Der US-Immobilienmarkt bleibt weiterhin im Fokus der internationalen Finanzmärkte. Heute wird am Nachmittag auf Angaben zu den Hausverkäufen in den Vereinigten Staaten zu achten sein. Zuvor werden noch aktuelle Zahlen zum wöchentlich gemeldeten Hypothekenmarktindex der Mortgage Bankers Association veröffentlicht. Nach der ausgeprägten Schwächephase im Februar konnte sich diese Zeitreihe zuletzt wieder etwas erholen. Dieser positive Trend scheint jüngst aber doch an Dynamik verloren zu haben. Insofern könnten die aktuellen Angaben schon eine besondere Bedeutung haben. Bisher waren die US-Hypothekenzinsen im März fast konstant gefallen – inzwischen nähert sich die Zeitreihe der durchschnittlichen Finanzierungskosten mit einer Laufzeit von 30 Jahren aber wieder der magischen Marke von 7% an.
Renten- und Aktienmärkte
US-Anleihen: Gegenwind für als sicher geltende Anlagen gab es gestern von der Konjunktur. Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im März trotz der jüngsten Finanzmarktturbulenzen überraschend aufgehellt.
Nach den Turbulenzen in der vergangenen Woche und einer Erholungsbewegung am Montag traten Anleger beim deutschen Aktienmarkt erst einmal auf die Bremse. DAX +0,09%; MDAX -0,57%; TecDAX -1,13%.
An der Wall Street kehrte die Sorge vor steigenden Zinssätzen und einer möglichen Rezession zurück. Unter Anlegern ist die Verunsicherung bezüglich einer Stabilisierung im Bankensektor noch nicht gänzlich verschwunden. Dow Jones -0,12%; S&P 500 -0,16%; Nasdaq Comp. -0,45%.
Unternehmen
Der Großküchenausrüster Rational zahlt für das abgelaufene Rekordjahr so viel Dividende wie noch nie (13,50 EUR je Aktie, davon 2,50 EUR als Sonderdividende). Der Umsatz von Rational hatte 2022 mit einem Zuwachs von 31% - dank der Nachholeffekte aus der Corona-Krise und Preiserhöhungen - die MilliardenEuro-Schwelle durchbrochen. Der Nettogewinn schnellte um 50% auf 185,7 Mio. EUR.
Devisen und Rohstoffe
Der Euro wurde von einer Stabilisierung an den europäischen Aktienmärkten gestützt.
Die abnehmende Furcht vor einer Bankenkrise zerstreute am Rohölmarkt die Sorge, dass finanzielle Turbulenzen der Wirtschaft schaden und die Nachfrage nach Treibstoff drosseln könnte. Die Ölpreise zogen erneut an.
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