Börse am Morgen u.a. mit Daimler Truck Deutsche Post, Silicon Valley Bank - Nord LB

Nach starken Januarzahlen brachte auch der Februar keine Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt. Nach revidierten 504.000 Stellen im Januar wurden im Februar 311.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Die Markterwartungen lagen nur bei rund 205.000 neuen Stellen. Allerdings ist das Bild nicht eindeutig. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg von 3,4% auf 3,6% und die Lohnsteigerungen waren etwas geringer als erwartet, so dass die Zinserhöhungssorgen abflauten.
Die Baugenehmigungen für Wohnungen brachen in Deutschland im vergangenen Jahr um 6,9% oder 26.300 auf 354.400 ein. Die starke Bremswirkung wurde durch eine Mischung verschiedener Faktoren ausgelöst: stark gestiegene Material- und Baupreise, gestoppte/reduzierte Förderprogramme und sinkende verfügbare Einkommen. Das Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr ist damit nicht erreichbar und dürfte auch 2023 weit verfehlt werden. Das statistische Bundesamt ermittelte für Februar eine Inflation für Deutschland von 8,7% p.a. und damit den gleichen Wert wie schon im Januar. Stark gestiegene Lebensmittelpreise verhinderten einen Rückgang. So kosteten Zucker 69,9%, Molkereiprodukte und Eier 35,3%, Brot und Getreideerzeugnisse 24,3% und Speisefette und Speiseöle sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte 22,8% mehr als ein Jahr zuvor.
Wochenausblick
Den US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag gerade mal so verdaut, stehen in den kommenden Tagen weitere prominente US-Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Das erste Highlight werden die US-Inflationszahlen für den Monat Februar sein. Trotz des zu erwartenden Anstiegs um 0,4% M/M wird die Inflationsrate rein basispreisbedingt auf 6,0% zurückgehen – das hätte aber auch deutlicher sein können! Das zweite Wochenhighlight sind die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch: Dem fulminanten Sprung um 3,0% M/M im Januar dürfte im Februar ein mageres Plus um 0,2% M/M gefolgt sein. Die US-Industrieproduktion am Freitag sollte um 0,4% M/M ebenfalls gestiegen sein. Keine Zahlen für Einschätzungen eines baldigen Abwartens der Fed! Und die EZB wird am Donnerstag ebenfalls erneut „eine Schippe drauflegen“ – um genau 50Bp auf ihre Leitzinsen! Insbesondere die weiteren Aussichten von Lagarde werden hierbei von Marktinteresse sein.
Renten- und Aktienmärkte
Die Anleihemärkte reagierten sowohl in den USA als auch in Europa mit deutlichen Kursgewinnen auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts.
Der Zusammenbruch des amerikanischen Startup-Finanzierers Silicon Valley Bank belastete die internationalen Aktienmärkte zum Wochenschluss. Bankenaktien waren teilweise massiv unter Druck. Investoren blicken nun auf unrealisierte Verluste in den Anleiheportfolios der Banken und warten auf entsprechende Klarstellungen von den einzelnen Adressen. Schlusslicht im DAX war am Freitag die Deutsche Bank mit einem Tagesminus von 7,35%. Im EURO STOXX 50 kamen die TOP 3-Verlierer Santander (-5,28%), Banco Bilbao (-4,72%) und BNP Paribas (-4,33%) ebenfalls aus dem Bankensektor. DAX -1,31%; MDAX -1,55%; TecDAX -0,73% Dow -1,07%, S&P 500 -1,45%, Nasdaq -1,76%
Unternehmen
Daimler Truck verzeichnete im Jahr 2022 eine starke Nachfrage, gleichzeitig war aber die Produktion durch Störungen in den Lieferketten beeinträchtigt. Der Umsatz stieg um 28% auf EUR 50,9 Mrd., das bereinigte EBIT auch dank höherer Preise um 55% auf knapp EUR 4,0 Mrd. Im laufenden Jahr werden Erlöse in einer Spanne zwischen EUR 55 Mrd. und EUR 57 Mrd. sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 7,5% bis 9,0% (Vj.: 7,8%) angestrebt.
Die Deutsche Post DHL Group und die Poste Italiane haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. DHL wird den Straßentransport von Paketen für Poste Italiane in europäische Länder übernehmen und Poste Italiane Pakete von DHL in Italien zustellen. Italienische Kunden erhalten ein verbessertes Angebot an weltweiten premium Expressdiensten und über ein Joint Venture wird ein modernes Packstations-Netzwerk in Italien aufgebaut.
Devisen und Rohstoffe
Nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes sprang der Kurs des Euro gegenüber dem USD spürbar über die Marke von 1,06. Die Ölpreise profitierten ebenfalls von den vom USArbeitsministerium veröffentlichten Daten. Die Preise kletterten.
Devisen & Rohstoffe
Der Euro wurde von einer USD-Schwäche gestützt. Den Ölpreisen setzten nach den Arbeitslosenhilfe-Daten Rezessionsängste zu.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!