DAX schnuppert Höhenluft - BÖAG Kolumne
Langfristig verzeichnen die allermeisten Indizes steigende Kurse. Insbesondere wenn die Performance dargestellt wird, also neben Kursgewinnen auch Gewinnausschüttungen eingerechnet sind - so wie beim DAX. Hier werden 2023 rund 55 Mrd. Euro an Dividendenzahlungen erwartet. Drei Viertel der Unternehmen planen Erhöhungen und 15 der 40 Dax-Konzerne dürften mehr als eine Milliarde Euro an ihre Aktionäre überweisen. Ein neues Rekordjahr!
Die Zusammensetzung des deutschen Leitindex wird laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. So feierte Ende Februar die Commerzbank ihr Comeback in die erste Börsenliga, als sie das mit Delisting ins Ausland abgewanderte Schwergewicht Linde ersetzen durfte. Am Punktestand änderte sich nichts, aber die Marktkapitalisierung verringerte sich um rund 150 Mrd. Euro und das KGV des Index senkte sich ab.
Die nächsten Änderungen werden am 20. März umgesetzt, wenn Rheinmetall für Fresenius Medical Care eingewechselt wird und auch im Rest der DAX-Familie ein Stühlerücken stattfindet.
Im Handel schnupperte der DAX gestern erstmals seit 13 Monaten wieder die Luft oberhalb von 15.700 Punkten. Der Ausflug währte - ganz ähnlich wie beim Versuch vor vier Wochen - aber nur kurz. Spielverderber war der US-Notenbankchef Jerome Powell, der mit Blick auf weiter hohe Inflationsraten und einen robusten Arbeitsmarkt keinen Grund für eine Abkehr von steigenden Zinsen durchblicken ließ. Den unmittelbar folgenden Rückschlag an den US-Börsen machte der DAX nur bedingt mit und blieb über der Marke von 15.500 Punkten. Offensichtlich gefällt ihm die Aussicht in dieser Höhe.
Autor: Thomas Strelow, Börse Düsseldorf
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