Volkswagen: War das die Wende? Dividende steigt, Ausblick stark

Die Aktien von Volkswagen sind immer wieder Ziel von Spott und Kritik vor allem aus dem Lager von Tesla-Fans - oft mit absurden Thesen zum Beispiel zur Verschuldung des Wolfsburger Konzerns untermauert. Am Freitag hat Volkswagen gezeigt, dass man das Unternehmen nicht abschreiben sollte. Der Aktienkurs hat stark auf die News zu den Zahlen für 2022 und den Ausblick reagiert. Am Ende des XETRA-Handels stand der DAX-Wert mehr als 10 Prozent im Plus.
Für die VW-Vorzugsaktie (WKN: 766403, ISIN: DE0007664039, Chart) ergeben sich mit dem Kurssprung neue Perspektiven. Die 200-Tage-Linie wurde überwunden und die Chancen auf einen Ausbruch aus dem Abwärtstrend steigen deutlich. Folgekaufsignale der Volkswagen Aktie bei 144,40/144,98 Euro und 153,74 Euro würden den möglichen Trendwechsel untermauern und als nächstes charttechnische Hürden oberhalb von 160 Dollar zur nächsten Zielmarke machen.
Erste Expertenkommentare zu Zahlen und Ausblick von Volkswagen fallen deutlich positiv aus. Vor allem der Ausblick der Wolfsburger auf das Jahr 2023 ist besser als von Analysten erwartet ausgefallen. RBC bestätigt das „Outperform“ mit einem Kursziel von 237 Euro für Volkswagens Vorzugsaktien. Von JP Morgan kommt ein „Overweight“ mit Kursziel 235 Euro. Zudem gehen die Experten davon aus, dass Volkswagens Aussagen höhere Prognosen aus dem Analystensektor nach sich ziehen werden. Auch Jefferies rechnet mit steigenden Prognosen, bleibt für die VW-Aktie aber bei einem Kursziel von 115 Euro und einem „Underperform“.
Dividende je VW-Aktie steigt deutlich
Für 2023 erwartet VW einen Absatz von rund 9,5 Millionen Fahrzeugen. Treiber dafür seien „ein nach wie vor hoher Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen sowie eine sich entspannende Situation in der Halbleiterversorgung und der Logistikkette im Jahresverlauf“, so die Norddeutschen. Der Umsatz soll gegenüber 2022 um 10 Prozent bis 15 Prozent klettern und eine operative Gewinnspanne zwischen 7,5 Prozent und 8,5 Prozent erzielt werden.
„Die Nettoliquidität wird voraussichtlich zwischen 35 und 40 Milliarden Euro liegen; darin enthalten sind die Mittelzu- und -abflüsse im Zusammenhang mit der Zahlung der Sonder- und der regulären Dividende in Höhe von 11 Milliarden Euro, die beide im Jahr 2023 abfließen“, so Volkswagen weiter.
Für das Jahr 2022 meldet Volkswagen einen Absatzrückgang von 8,58 Milliarden auf 8,48 Milliarden. Der Umsatz ist von 250,2 Milliarden Euro auf 279,2 Milliarden Euro gestiegen. Operativ hat Volkswagen den Gewinn von 19,28 Milliarden Euro auf 22,12 Milliarden Euro gesteigert. Unter dem Strich steigt der Überschuss von VW im Jahr 2022 von 15,43 Milliarden Euro auf 15,84 Milliarden Euro. Der operative Cashflow ist von 32,5 Milliarden Euro auf 29,87 Milliarden Euro gefallen.
Aktionäre sollen für das Jahr 2022 je VW Stammaktie eine Dividende von 8,70 Euro und je Vorzugsaktie eine Dividende von 8,76 Euro erhalten. Die Ausschüttung steigt damit um 1,20 Euro je DAX-notierter VW Vorzusgaktie an.
Charttechnische Daten zur Volkswagen Aktie
Letzter Aktienkurs: 142,20 Euro (Börse: XETRA)
Bollinger-Bands 20 (unten / oben): 124,82 Euro / 136,58 Euro
EMA 20: 130,70 Euro
EMA 50: 129,65 Euro
EMA 200: 137,80 Euro
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Volkswagen (VW) Vz..