EQS Group: Alles hängt an der Politik

Verzögerungen in der Umsetzung des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes sorgen bei der EQS Group für schlechte Nachrichten. Die Zahlen für 2022 sind schwächer als erwartet ausgefallen. „Die Verabschiedung des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes in der letzten Sitzung des Bundestages am 16. Dezember 2022 war so spät am Ende des Jahres, dass eine Vielzahl an SaaS-Verträgen, teils mit hohem Auftragsvolumen, erst im Jahr 2023 umsatzwirksam werden”, so die Münchener zur Begründung. Zudem gebe es „vorübergehende Budgeteinsparungen bei Kunden in anderen Bereichen”.
Für 2022 meldet die EQS Group (WKN: 549416, ISIN: DE0005494165, Chart) vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatzanstieg von 50,2 Millionen Euro auf 61,4 Millionen Euro. Auf EBITDA-Basis ist der operative Gewinn von 1,7 Millionen Euro auf 4,7 Millionen Euro gestiegen. Erwartet hatte das Unternehmen allerdings einen Gewinn von 6 Millionen Euro auf EBITDA-Basis.
Auch ihr Mittelfristziel werden die Münchener nicht in dem erhofften Zeitraum erreichen. Hintergrund ist auch hier die Verzögerung in der Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie in deutsches Recht. Dies sorge für eine Verzögerung von 12 bis 18 Monaten beim Erreichen des Mittelfristziels von 130 Millionen Euro Umsatz bei einer EBITDA-Marge von mindestens 30 Prozent, so die m:access-notierte EQS Group.
2023 will das Unternehmen den Umsatz auf 71 bis 74 Millionen Euro steigern. Auf EBITDA-Basis will man einen Gewinn zwischen 9 und 11 Millionen Euro erzielen. „Zudem sollen 2.000 bis 3.000 Neukunden gewonnen werden, die Mehrheit davon für den Produktbereich Hinweisgebersysteme”, kündigt das Unternehmen an. Voraussetzung: Die Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht erfolge spätestens im Laufe des dritten Quartals 2023.