Keine ganz großen Geschenke mehr - Börsen-Ausblick u.a. mit Aurubis, Nike - Nord LB
Das Konsumklima in Deutschland hat sich weiter aufgehellt. Der GfK-Konsumklimaindikator für Januar stieg auf -37,8 (Dezember: -40,1) Punkte. Der dritte Anstieg in Folge beruhte laut GfK auf einer unerwartet günstigen Entwicklung der Energiepreise und den Entlastungspaketen der Bundesregierung zur Dämpfung der Energiekosten. Dennoch sehen die GfK-Experten die Erholung des Konsumklimas noch auf „wackeligen Füßen".
Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im November wohl etwas gesunken. Wie Destatis auf Basis eines Frühindikators mitteilte, sanken die Ausfuhren in Drittstaaten ggü. dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,5% auf 61,8 Mrd. EUR. Unbereinigt betrugen die Ausfuhren 65,7 Mrd. EUR, ein Plus von 13,8 Mrd. EUR ggü. dem Vorjahr. Wichtigstes Exportland sind weiterhin die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von 14,6 Mrd. EUR ausgeführt, 32,3% mehr als im Vorjahresmonat.
Ausblick
So langsam beginnt wohl auch auf den Finanzmärkten die besinnliche Vorweihnachtszeit – denn der Datenkalender hat bis Heiligabend nun wirklich keine ganz großen Geschenke mehr im Sack. Ja, man wird nochmal auf die aktuelleren Zahlen zum BIP-Wachstum im III. Quartal aus Großbritannien und den USA schauen, aber eigentlich ist das alles kalter Kaffee. Ähnliches gilt eigentlich auch für die US-Frühindikatoren für den November. Ja, genauer kann man auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA schauen, welche in der Vorwoche bemerkenswerterweise wieder auf niedrige 211.000 fielen und nun wohl wieder angestiegen sein sollten. So richtig werden die aber eigentlich auch niemanden mehr vom Hocker reißen.
Renten- und Aktienmärkte
Bei ruhigem Handel mit überschaubaren Schwankungen sind deutsche Staatsanleihen am Ende marginal freundlicher aus dem Tag gegangen. US-Treasuries haben nach Bekanntgabe des gestiegenen Verbrauchervertrauens Teile ihrer Anfangsgewinne wieder abgegeben und nur noch etwas freundlicher geschlossen.
Die Indizes am deutschen Aktienmarkt haben nach der Schwächephase der vergangenen Tage wieder Boden gutgemacht. Dabei schaffte es der DAX über die Marke von 14.000 Punkten. DAX +1,54%, MDAX +2,10%, TecDAX +1,57%. Gute Unternehmenszahlen und ein gestiegenes Verbrauchervertrauen haben die Kurse an den US-Börsen angetrieben. Dow Jones +1,60%, S&P-500 +1,49%, Nasdaq-Comp. +1,54%.
Unternehmen
Aurubis (WKN: 676650, ISIN: DE0006766504, Chart, News) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von höheren Preisen für Metalle und Schwefelsäuren sowie einer soliden Nachfrage nach Kupferprodukten profitiert und konnte damit die hohen Energiekosten ausgleichen. Bei Erlösen von 18,5 Mrd. EUR (+14%) stieg das operative Ergebnis vor Steuern im GJ 2021/22 (30.09.) um rund 40% auf 532 Mio. EUR, blieb damit aber unter den Erwartungen. Das bereinigte Konzernergebnis lag mit 433 Mio. EUR um 52% über dem Vorjahreswert. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erreichte 19% (Vorjahr: 16,6%). Im lfd. Geschäftsjahr soll der operative Vorsteuergewinn 400 bis 500 Mio. EUR erreichen. Die ROCE sieht der Konzern bei 11 bis 15%. Eine schwache Nachfrage nach Paketen hat bei Fedex in Q2 des lfd. GJ zu einem Umsatzrückgang auf 22,81 (23,47) Mrd. US-$ geführt. Der Nettogewinn reduzierte sich auf 788 Mio. US-$, nach 1,04 Mrd. US-$ im Vorjahreszeitraum.
Nike hat in Q2 des lfd. GJ den Umsatz dank einer starken Nachfrage um 17% auf 13,32 Mrd. US-$ gesteigert. Der Nettogewinn wuchs marginal auf 1,33 Mrd. US-$. Die Bruttomarge (42,9%) litt jedoch unter den Rabattaktionen, die der Sportartikelhersteller wegen der hohen Lagerbestände durchführte.
Devisen und Rohstoffe
An den Devisenmärkten kehrt langsam eine vorweihnachtliche Stimmung ein. Der Euro bewegte sich nur marginal und hielt sich dabei über der Marke von 1,06 US-$. Unterstützt wurde die Gemeinschaftswährung ein wenig von der weiter anziehenden Konsumentenstimmung in Deutschland.
Die Ölpreise erhielten zur Wochenmitte Auftrieb von den US-Lagerdaten. Das American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstagabend einen deutlichen Abbau der Rohöllagerbestände gemeldet. Auch die offiziellen Zahlen des US-Energieministeriums deuteten am Mittwoch in die gleiche Richtung.
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