Clean Logistics steckt in finanziellen Schwierigkeiten - Kurs der Wasserstoff-Aktie stürzt ab
Ein weiterer Wasserstoff-Traum an der Börse droht zu platzen. Clean Logistics SE, bisher vor allem durch hohe Wachstumsversprechen aufgefallen, hat eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von bis zu 2,7 Millionen neuen Aktien zu einem Preis von 1,80 Euro pro Aktie beschlossen. Damit reagiert die Gesellschaft auf eine existenzbedrohende Situation: Man wolle damit „eine derzeit schwierige finanzielle Situation” beseitigen, so das Unternehmen.
Ob das gelingt, ist abzuwarten. Der extrem niedrige Bezugspreis ist ein Indiz dafür, wie dringlich für die Norddeutschen der Erfolg dieser Maßnahme ist - mit einer entsprechend hohen Verwässerung der bisherigen Aktionäre. An der Börse stürzt der Aktienkurs des Unternehmens regelrecht ab. Auf XETRA liegt das Minus bei rund 45 Prozent und der Aktienkurs bei 2,74 Euro. Im August kostete die Aktie von Clean Logistics (WKN: A1YDAZ, ISIN: DE000A1YDAZ7, Chart, News) noch 17,90 Euro. Wir hatten schon im Sommer auf eine hohe Bewertung der Aktie von Clean Logistics und Risiken im Geschäftsmodell hingewiesen.
Immerhin: Große Aktionäre der Gesellschaft wollen sich an der Kapitalerhöhung beteiligen, heißt es vonseiten des Hamburger Unternehmens, das Wasserstoff-betriebene Nutzfahrzeuge baut. Zudem haben laut Clean Logistics Gläubiger der Gesellschaft signalisiert, über eine die Umwandlung von Forderungen in Aktien der Gesellschaft nachzudenken. Fix ist hier allerdings bisher nichts.
Mit den Maßnahmen will die Clean Logistics SE - die in den Börsenmantel der ehemaligen SendR geschlüpft ist - nichts anderes als ihre Überlebensfähigkeit sichern. Man befinde sich aktuell in einer schwierigen finanziellen Situation und müsse kurzfristig handeln, so die Hamburger. Zur Ursache der finanziellen Schwierigkeiten sagt man nichts. Die Finanzierungs-Maßnahmen „sollen zusammen mit anderen geplanten Elementen Teil eines kurzfristigen Gesamtkonzepts sein, um die Gesellschaft zu stabilisieren”.