Novavax Aktie - neues Baissetief? Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab!
Die Novavax Aktie macht weiter keine Freude. Während der Aktienkurs des US-Impfstoffentwicklers auf neue Baissetiefs abzurutschen droht, haben sich die Aktienkurse bei den mRNA-Konkurrenten für den COVID-19 Impfstoff von Novavax bereits deutlich erholt. Vor allem bei Modernas Aktie, aber auch bei der BioNTech Aktie zeigen sich im Chart nach zuletzt deutlichen Kurserholungen potenzielle Abschlüsse von Trendwendeformationen.
Dagegen liegt die Novavax Aktie (WKN: A2PKMZ, ISIN: US6700024010, Chart, News) aktuell in der US-Vorbörse bei 15,43 Dollar mehr als 10 Prozent unter dem gestrigen NASDAQ-Schlusskurs. Aktuelle Nachrichten setzen den Aktienkurs des US-Biotech-Unternehmens unter Druck. Es ist offen, ob der Titel sein bisheriges Baissetief bei 15,53 Dollar und die hier entstandene Unterstützungszone um 15,53/16,00 Dollar wird verteidigen können.
Belastungen kommen von der angekündigten Platzierung neuer Aktien im Volumen von bis zu 143,75 Millionen Dollar - inklusive Mehrzeuteilungsoption - sowie zudem einer Wandelanleihe im Volumen von 125 Millionen Dollar mit Fälligkeit im Jahr 2027 durch Novavax. Diese will das US-Unternehmen bei institutionellen Investoren platzieren, weitere bis zu 18,75 Millionen US-Dollar Nennwert könnten hinzu kommen. Den Angaben zufolge will Novavax die Emissionserlöse der beiden Platzierungen unter anderem für den Rückkauf bzw. Die Rückzahlung von Teilen einer Anfang Februar fälligen Wandelanleihe nutzen. Dazu sollen Gelder unter anderem in den COVID-19 Impfstoff Nuvaxovid fließen.
Dieser hat bisher die in ihn gesteckten hohen Erwartungen der Börse nicht erfüllen können, sich stattdessen nach zahlreichen Verzögerungen als „Ladenhüter“ erwiesen - ein wesentlicher Grund, warum der Aktienkurs von Novavax aktuell nur noch einen Bruchteil der 331 Dollar ausmacht, die im Februar 2021 für den Titel am Aktienmarkt noch bezahlt wurden. Und Nuvaxovid sorgt weiter für Nachrichten, die man als negativ einstufen muss: So muss Novavax möglicherweise bis zu 112,5 Millionen Dollar an die britischen Behörden zurück zahlen.
Von diesen hatte man für Nuvaxovid-Lieferungen Vorabzahlungen im Volumen von 225 Millionen Dollar erhalten. Vereinbart waren neben einer festen Lieferung von einer Million Dosen bis zu 15 Millionen weitere Dosen des COVID-19 Impfstoffs. Diese Zusatzlieferungen reduzieren sich nun aber auf 7,5 Millionen gemäß der neuen Vereinbarung. Zum Vergleich: In einer alten Vereinbarung aus der Hochzeit der Corona-Pandemie hatte UK sogar noch bis zu 60 Millionen Nuvaxovid-Dosen beziehen wollen.
Das ist längst „Schnee von gestern“: „Zum 30. November 2022 hatte das Joint Committee on Vaccination and Immunisation (JCVI) noch keine befürwortende Empfehlung für den Impfstoff abgegeben“, so Novavax, was gemäß den Bedingungen der geänderten und neu gefassten Liefervereinbarung für das Vereinigte Königreich eine Verringerung der zu liefernden Dosen-Anzahl auslöse. Und auch dieses reduzierte Liefervolumen ist nicht gesichert, wie aus einem Filing von Novavax hervor geht. Es hänge davon ab, dass man „rechtzeitig bis zum 30. November 2023 eine befürwortende Empfehlung des JCVI erhält, die vom britischen Gesundheitsministerium genehmigt wird“, so Novavax.
Immerhin: Novavax bestätgit für 2022 das Umsatzziel von 2 Milliarden US-Dollar in dem Filing. Die Börse rechnet mit 2,1 Milliarden Dollar.