Leoni: STARK-Deal droht zu platzen
Leonis geplanter Verkauf der Business Group Automotive Cable Solutions an die STARK Corporation Public Company, Limited droht zu platzen. STARK habe kurz vor dem Vollzug des Deals nun weitreichende Änderungen des Kaufvertrags verlangt, wie das Nürnberger Unternehmen heute mitteilt. Der Käufer wolle das Closing des Verkaufs nicht vollziehen.
„Da keine vertragliche Grundlage für die Verweigerung des Vollzugs besteht, verhält sich STARK nach Auffassung von Leoni vertragsbrüchig. Leoni wird alle Maßnahmen zur Durchsetzung seiner Rechte gegenüber STARK ergreifen”, so Leoni (WKN: 540888, ISIN: DE0005408884, Chart, News) am Dienstag.
Für die finanzielle Sanierung von Leoni ist die geplante Transaktion wichtig und steht im Zusammenhang mit dem Refinanzierungskonzept, das bis Ende 2025 die Finanzierung des Unternehmens sicherstellen soll. Dieses basiert auf einer im Juli 2022 erzielten Grundsatzeinigung mit Konsortialbanken und Schuldscheingläubigern. Die Umsetzung des Konzepts ist jedoch von der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten durch den Verkauf von Vermögenswerten wie der Business Group Automotive Cable Solutions abhängig.
„Infolge der Nichterüllung des Kaufvertrages durch STARK kann auch das Refinanzierungskonzept zunächst nicht umgesetzt werden”, so Leoni. Die Konsortialbanken haben allerdings unter dem banküblichen Vorbehalt angekündigt, die zum 31. Dezember 2022 fälligen Kreditlinien vorübergehend zu verlängern. Leoni wird nun Gespräche mit den beteiligten Banken führen, um geeignete Anpassungen des Refinanzierungskonzepts zu diskutieren.