Gigaset: Preisanstieg belastet - Cashflow verbessert
Nachdem Gigaset in der vergangenen Woche die Prognose für 2022 angepasst hat, 4investors berichtete, legt das Unternehmen aus Bocholt heute Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres vor. Der Umsatz konnte von 153,9 Millionen Euro auf 159,7 Millionen Euro gesteigert werden. Auf EBITDA-Basis verzeichnet Gigaset einen Gewinnrückgang von 11 Millionen Euro auf 7,7 Millionen Euro. Beim Ergebnisrückgang machen sich Belastungen durch mangelnde Materialverfügbarkeit und stark gestiegene Einkaufspreise bemerkbar.
Unter dem Strich weist Gigaset einen gestiegenen Neunmonatsverlust von 4,5 Millionen Euro aus gegenüber 1,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Dagegen konnte das Minus beim Free Cashflow auf 8,9 Millionen Euro mehr als halbiert werden.
Eine sich nun kurzfristig verbessernde Materialverfügbarkeit sorgte in der vergangenen Woche für eine höhere Umsatzschätzung der Gesellschaft: Bisher ging Gigaset (WKN: 515600, ISIN: DE0005156004, Chart, News) von einem leichten Anstieg vom Vorjahreswert bei 217 Millionen Euro aus. Nun nimmt man einen Umsatz zwischen 235 Millionen Euro und 250 Millionen Euro ins Visier.
Dagegen belastet der schwache Euro die Ergebnisse des Unternehmens, was die Materialkosten hat steigen lassen. Gigaset rechnet auf EBITDA-Basis nur noch mit einem Gewinn zwischen 6 Millionen Euro und 15 Millionen Euro nach 16,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Ursprünglich hatte das Unternehmen auch beim EBITDA auf einen leichten Gewinnanstieg gesetzt.
Unverändert bleibt die Prognose für den Free Cashflow: Man erwartet eine moderat positive Summe zwischen 0,1 Millionen Euro und 3 Millionen Euro.
2022 wäre „insgesamt mehr möglich gewesen”, sagte Thomas Schuchardt, CFO der Gigaset AG, in der vergangenen Woche zum neuen Ausblick. Schuchardt weiter: „Die Nachfrage war da, das Material nicht immer. Der Ukraine-Krieg kam ebenso unerwartet wie vor zwei Jahren die Corona-Pandemie und zog ebenfalls und erneut schwerwiegende Konsequenzen nach sich. Am stärksten war Gigaset von den Wechselkurs- und Inflationseffekten betroffen, so dass die Kosten auf der Beschaffungsseite uns vor große Herausforderungen stellten. Entsprechend positiv bewerten wir die bessere Materialverfügbarkeit zum Ende des Jahres und die daraus zu erwartende Umsatzsteigerung.”