TAG Immobilien lässt Dividende für 2022 ausfallen
Aktionäre von TAG Immobilien müssen auf eine Gewinnausschüttung für das Jahr 2022 verzichten. Das Immobilien-Unternehmen aus Hamburg hat angekündigt, der Hauptversammlung keine Ausschüttung einer Dividende vorzuschlagen. Stattdessen soll der Gewinn thesauriert werden. Bisher war mit einer Dividende von 0,81 Euro je TAG Aktie zu rechnen.
Hintergrund ist die turbulente Situation am Immobilienmarkt. „Die Inflationsentwicklung sowie stark gestiegene Zinsen wirken sich in Form volatiler Kapitalmärkte und schwer einzuschätzender Investmentmärkte aus”, so TAG Immobilien.
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, da die TAG seit Jahren signifikante und kontinuierlich steigende Dividenden gezahlt hat. Aber wir erkennen, dass im aktuellen Marktumfeld konsequente Maßnahmen erforderlich sind, um der Unsicherheit, die wir derzeit an den Kapitalmärkten beobachten, adäquat zu begegnen”, sagt Martin Thiel, CFO der Gesellschaft. Zusammen mit den für 2023 bereits umgesetzten Refinanzierungsmaßnahmen werde die Kapital- und Finanzierungsbasis von TAG Immobilien (WKN: 830350, ISIN: DE0008303504, Chart, News) „für die kommenden Jahre auf ein nachhaltig stabiles Fundament gestellt”, so der Finanzchef der TAG Immobilien AG. Weitere Eigenkapitalmaßnahmen seien „nicht mehr erforderlich”.
Für die ersten neun Monate 2022 melden die Hamburger einen Anstieg der Mieteinnahmen von 249,3 Millionen Euro auf 254,1 Millionen Euro. Unter dem Strich sinkt der Gewinn von 362,4 Millionen Euro auf 334,9 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA konnte von 171,7 Millionen Euro auf 177,8 Millionen Euro gesteigert werden. Die Funds from Operations I beziffert TAG Immobilien auf 145,3 Millionen Euro nach 137,5 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres.
Die Prognosen für 2022 bestätigt der Immobilien-Konzern. So werden unter anderem Funds from Operations I zwischen 188 und 192 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Für das kommende Jahr erwartet TAG Immobilien einen Rückgang der Summe auf 170 bis 174 Millionen Euro, vor allem aufgrund steigender Zinsaufwendungen, die allein 10 Millionen Euro ausmachen sollen. Weitere Faktoren sind unter anderem höhere Kosten und Steuern.