Helma: Doppelte Abstufung der Aktie
Am 17. Oktober wurde Gerrit Janssen als Vorstand von Helma Eigenheimbau abberufen. Die Aktie stand danach massiv unter Druck und verlor rund 20 Prozent. Nachfolgerin von Janssen im Vorstand ist seit dem 1. November Andrea Sander.
Noch immer ist offiziell nicht bekannt, warum Janssen nach vielen Jahren den Vorstandsposten verlassen musste. Aus Sicht der Analysten von Montega steht der Abgang nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Insolvenz eines großen Subunternehmers im September.
Dieser Subunternehmer war vor allem im Bereich der Ferienimmobilien für Helma tätig. Dort werden rund 20 Prozent der Umsätze erwirtschaftet. Man spricht aktuell mit regionalen Handwerkern, um die Häuser fertigzustellen. Ob es bei der bisherigen Arbeit des Subunternehmers mögliche Baumängel gab, ist derzeit unklar. Dies sorgt für weitere Unsicherheiten.
Insgesamt ist die Prognose für Helma durch die jüngsten Ereignisse eingetrübt. Bei Helma rechnet man für 2022 mit einem Auftragseingang von 350 Millionen Euro bis 360 Millionen Euro. Das ist aus Sicht der Analysten zu ambitioniert. Sie nehmen ihre Erwartungen zurück.
Den Umsatz sehen die Experten 2022 bei 297,3 Millionen Euro (2021: 331,5 Millionen Euro). 2023 sollen es 288,3 Millionen Euro sein, damit würde es einen weiteren Umsatzrückgang geben. Das Ergebnis je Aktie soll 3,28 Euro bzw. 3,04 Euro betragen. Im vergangenen Jahr schaffte das Unternehmen ein Plus je Aktie von 4,69 Euro.
Bisher gab es von den Analysten eine Kaufempfehlung für die Aktien von Helma Eigenheimbau (WKN: A0EQ57, ISIN: DE000A0EQ578, Chart, News). Das Kursziel lag bei 59,00 Euro. In der heutigen Studie sinkt das Kursziel auf 35,00 Euro. Das neue Votum der Experten lautet „halten“.
Die Aktien von Helma gewinnen am Abend 3,6 Prozent auf 18,50 Euro. Innerhalb von sechs Monaten hat die Aktie rund 60 Prozent nachgegeben.