FMC Aktie an neuem Tiefpunkt - Gewinnwarnung für 2022
Gewinnwarnung bei Fresenius Medical Care, kurz FMC: Der Dialyse-Konzern leidet weiter vor allem unter der Entwicklung in Nordamerika. In der Region „verzögern sich entgegen früheren Erwartungen die Auswirkungen der gezielten Verbesserungsmaßnahmen der Gesellschaft im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen”, meldet die Gesellschaft am Wochenende.
Als Folge dessen fallen die Ergebnisse 2022 schwäche als erwartet aus. FMC (WKN: 578580, ISIN: DE0005785802, Chart, News) erwartet vor Sondereffekten und währungsbereinigt nun einen Rückgang des Konzernergebnisses im Bereich des hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereichs für das laufende Jahr. Zudem wird vor Sondereffekten und währungsbereinigt ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich prognostiziert.
Für die ersten neun Monate 2022 meldet Fresenius Medical Care einen Umsatzanstieg von 12,97 Milliarden Euro auf 14,4 Milliarden Euro. Dennoch sind die Ergebnisse bei der Gesellschaft gefallen: Operativ geht der Neunmonatsgewinn von 1,4 Milliarden Euro auf 1,16 Milliarden Euro zurück, unter dem Strich von 741 Millionen Euro auf 535 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte fällt das Konzernergebnis weniger stark und liegt bei 660 Millionen Euro gegenüber 756 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum - je FMC-Aktie macht dies 2,25 Euro aus nach 2,58 Euro zuvor.
„Wir konnten die Zahl der offenen Stellen in unseren Dialysezentren reduzieren; sie blieb aber auf einem hohen Niveau. Das beeinflusst sowohl unsere Kosten als auch das Wachstum im Dienstleistungsgeschäft”, so Helen Giza, Finanzvorständin von Fresenius Medical Care, zu den Zahlen. Die Aktivitäten seien weiterhin stark durch ein sehr unsicheres gesamtwirtschaftliches Umfeld belastet, das die Lohn- und allgemeine Kosteninflation in allen Geschäftsbereichen antreibe, meldet FMC. Giza weiter: „Bei aller Ernüchterung darüber, dass sich die eingeleiteten Maßnahmen in Nordamerika verzögert auswirken, sind wir zuversichtlich, dass unsere intensivierten Anstrengungen die nötigen Verbesserungen bringen werden.”
„Das im FME25-Programm definierte neue Betriebsmodell und die dazugehörigen Einsparungen bilden eine wichtige Grundlage; gleichzeitig ist es aber dringend erforderlich, unsere operative Geschäftsentwicklung durch tiefgreifende Maßnahmen zu verbessern. Wir haben bereits mit der Ausarbeitung eines umfassenden Turnaround-Plans begonnen, zu dem auch eine Kultur der Leistung und klaren Verantwortlichkeiten gehören wird”, sagt Carla Kriwet, seit 1. Oktober Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care.
Heute Morgen zeichnen sich weitere Kursverluste bei den Aktien von FMC ab. Der DAX-Wert fällt im frühen Handel am Montag auf der Handelsplattform Tradegate bis auf 25,70 Euro und notiert aktuell bei 25,97 Euro mit 2,11 Prozent im Minus.
Schon im Handel am Freitag war der Aktienkurs des Healthcare-Konzerns um fast 9 Prozent eingebrochen, in den Tagen zuvor hatte das Papier vergeblich einen Ausbruchsversuch an charttechnischen Widerständen rund um die 30-Euro-Marke unternommen. Mit dem Rutsch auf 25,70 Euro setzt sich die Baisse fort, die schon 2018 bei dem DAX-Titel begonnen hat - bei Kursen von fast 94 Euro - und seit April dieses Jahres deutlich an Fahrt gewonnen hat. Das heutige Tagestief ist ein neuer Tiefpunkt dieser Bewegung.