Helma Eigenheimbau: Vorstandschef muss gehen - Aktie verliert deutlich an Wert
Überraschender Wechsel im Vorstand von Helma Eigenheimbau: Das Unternehmen hat sich mit sofortiger Wirkung von Vorstandschef Gerrit Janssen getrennt. Zu den Gründen für die sofortige Abberufung aus dem Vorstand teilt das Unternehmen aus Lehrte nichts mit.
„Zum 1. November 2022 wird Frau Andrea Sander den Vorsitz des Vorstands übernehmen und neben der Weiterentwicklung des Kerngeschäfts konsequent die ESG-Kriterien in der Strategie der Helma-Gruppe verankern”, so das Unternehmen weiter. Sander solle die Bereiche Personal, Recht, Unternehmensentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und Compliance sowie für die Führung der Tochtergesellschaft HELMA Ferienimmobilien GmbH verantworten, so Helma Eigenheimbau.
Sander solle darüber hinaus die Bereiche Finanzen und Controlling, IT und Investor Relations kommissarisch übernehmen.
Die Abberufung Janssens erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo sich die Probleme in der Baubranche häufen - nicht nur aufgrund steigender Kosten. Der starke Anstieg der Zinsen hat im Bereich Immobilien für einen Einbruch bei der Nachfrage gesorgt, wie jüngst zum Beispiel auch an den Zahlen von Hypoports Immobilien-Finanzierungsplattform Europace zu sehen war - wir berichteten.
Zuletzt musste Helma Eigenheimbau zudem die Insolvenz eines wichtigen Partners im Bereich des Baus von Ferienimmobilien verkraften und hatte infolge dessen die Prognose für 2022 reduziert. Man erwartet nun nur noch einen Umsatz zwischen 300 Millionen Euro und 320 Millionen Euro statt bisher prognostizierter 360 Millionen Euro. Vor Steuern wurde die Ergebnisprognose von 30 Millionen Euro auf 20 Millionen Euro reduziert.
Die Abberufung des Finanzvorstands setzt die Aktie von Helma Eigenheimbau (WKN: A0EQ57, ISIN: DE000A0EQ578, Chart, News) heute stark unter Druck: Im Tradegate-Handel verliert der Titel mehr als 7 Prozent auf 22 Euro.