Inflationsschock trifft Erholungsrally - BÖAG Kolumne
Mit einer voraussichtlichen Inflationsrate von 10 Prozent für den September ließ das Statistische Bundesamt letzten Donnerstag dunkle Befürchtungen wahr werden. Ohne Sondereffekte durch Tankrabatt und 9-Euro-Ticket zeigt nun auch der Verbraucherpreisindex an, was die Bevölkerung bereits seit Monaten in der Geldbörse spürt. Prompt rutschte der DAX unter die Marke von 12.000 Punkten, wo doch die Anzeigetafel zwei Wochen zuvor noch mehr als 13.500 anzeigte.
Doch der Oktober startete nicht nur mit ungewohnter Börsenöffnung trotz Nationalfeiertag außergewöhnlich: Von den Tiefständen der vergangenen Woche hat sich der DAX (WKN: 846900, ISIN: DE0008469008, Chart, News) um fast 7 Prozent erholen können. Solche Zwischensprints motivieren Anleger, die investiert bleiben. Die Kurssprünge zeigen aber zunächst nur die starke Volatilität in typischen Bärenmärkten. Von einer Bodenbildung zu sprechen, erscheint verfrüht.
Der September ist übrigens statistisch der schwächste Börsenmonat und im Jahr 2022 gab es hier keine Ausnahme: Für den DAX waren es 5,6 Prozent Minus, was weniger dramatisch wirkt, als sich die Monatsschwankung von rund 1.700 Punkten anfühlte. Damit musste der deutsche Leitindex zum 21. Mal seit seiner Gründung vor 34 Jahren im September Kursverluste hinnehmen. Im US-amerikanischen Markt gingen der S&P 500 mit -7,1 Prozent und der Nasdaq 100 mit -8,5 Prozent noch stärker zurück. Aber wie wir wissen, braucht es für Kursbewegungen solcher Größe nicht zwingend einen ganzen Monat.
Autor: Thomas Strelow, Börse Düsseldorf
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der BÖAG Börsen AG, der Trägergesellschaft und Betreiberin der Wertpapierbörsen Hamburg, Hannover und Düsseldorf. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!