Aurelius: Immer weiter auf der Suche
Bei Aurelius kann man 2022 schon fast nicht mehr zählen, wie viele Zukäufe das Unternehmen getätigt hat. Mit der Zahl 13 dürften man jedoch wenig falsch machen. Bei der Anzahl der Exits ist es einfacher. Drei Unternehmen wurden im Jahresverlauf veräußert. Aus Sicht von Matthias Täubl, dem Vorstandschef von Aurelius, ist es allerdings derzeit kein idealer Zeitpunkt für Exits. Die Märkte sind zu unruhig, die Zeiten sind schwierig.
Wie Täubl sowohl auf der IR-Tour von Rüttnauer Research als auch auf der Herbstkonferenz des Equity Forums ausführt, gibt es eigentlich eine Reihe von Unternehmen im Portfolio von Aurelius, die die Exit-Reife erlangt haben. Doch man wartet ab, bis sich die Zeiten normalisieren, bis die Preise besser werden. Spätestens innerhalb der kommenden 12 bis 24 Monate dürften dann eine Reihe von weiteren Exits anstehen. Zeitnahe Meldungen zu diesem Thema würden jedoch auch wenig überraschen.
Kasse ist gut gefüllt
Was für die Exits ein Problem ist, kann für die Zukäufe gut sein. Diese können zu günstigen Konditionen erfolgen. In der Kasse von Aurelius befinden sich aktuell 310 Millionen Euro. Selbst wenn man davon 120 Millionen Euro abzieht, mit denen man Ende 2024 eine Anleihe begleichen will, ist das Konto gut gefüllt. Außerdem ist Aurelius inzwischen auch verstärkt auf Co-Investments mit dem Aurelius European Opportunities IV Fonds spezialisiert. Dadurch kann man größere Akquisitionen bewältigen, ist der Fonds doch mit 550 Millionen Euro ausgestattet.
Täubl geht davon aus, dass die Kauflust von Aurelius im laufenden Jahr nicht abgeschlossen ist. Mehrere entsprechende Meldungen dürften bis zum Jahresende noch folgen. Zuletzt hat man im August von Agfa den Bereich Offset Print als Co-Investment zusammen mit dem Fonds gekauft.
Bekenntnis zum m:access
Trotz einer Marktkapitalisierung von rund 625 Millionen Euro will Aurelius auch künftig dem m:access in München die Treue halten. Wenn man in einen höheren Börsenstandard wechseln würde, müsste man an manchen Stellen transparenter sein, müsste man bei Zukäufen bisweilen mehr Details beispielsweise zum Kaufpreis publizieren. Diese Pflicht hat Aurelius derzeit nicht und fühlt sich damit sehr wohl.
Die Aktien von Aurelius werden aktuell zu knapp unter 21 Euro gehandelt. Der NAV von Ende Juni steht bei 36,28 Euro. Über diesen hohen Abschlag ist nicht jeder glücklich. So sehen die Experten von Alster Research das Kursziel für die Aurelius-Aktien bei 43,00 Euro und sprechen eine Kaufempfehlung für den Titel aus. Aus Sicht der Analysten spricht auch die Dividendenrendite von rund 7 Prozent für den Titel.