Nvidia und das China-Problem
Die USA verschärfen die Ausfuhrregeln für bestimmte Prozessoren, die nach Russland oder China gehen sollen. Davon ist auch Nvidia betroffen. Der Konzern will daher chinesische Kunden überzeugen, zunächst nur solche Prozessoren zu ordern, die nicht unter diese Regeln fallen. Von möglichen Restriktionen gegen Russland wäre das Unternehmen hingegen nicht betroffen, da man dort aktuell keine Kunden hat.
Mit chinesischen Kunden will Nvidia im dritten Quartal Umsätze von 5,9 Milliarden Dollar generieren. Davon entfallen 400 Millionen Dollar auf die heiklen Prozessoren.
Die US-Maßnahmen kommen für Nvidia zu einem ungünstigen Zeitpunkt, läuft es doch auch im Gaming-Geschäft aktuell nicht rund. Hier gibt es einen klaren Nachfragerückgang. Im Datacenter-Bereich bleibt das Wachstum hingegen hoch, die Betreiber vieler US-Rechenzentren investieren momentan stark. Gleiches gilt für Cloud- und Industrieunternehmen.
Die Analysten der DZ Bank zeigen sich langfristig sowohl für die Datacenter- als auch für die Gaming-Sparte positiv gestimmt. In beiden Bereichen soll es hohe Steigerungsraten bei den Erlösen und bei den Gewinnen geben.
Wie bisher gibt es von den Analysten eine Kaufempfehlung für die Nvidia-Aktien. Das Kursziel sinkt von 195,00 Dollar auf 173,00 Dollar.
Für das laufende Geschäftsjahr reduzieren die Experten ihre Gewinnschätzung je Aktie von 3,38 Dollar auf 3,28 Dollar. Die Schätzung für das kommende Geschäftsjahr fällt von 4,67 Dollar auf 4,34 Dollar zurück.
Die Aktien von Nvidia (WKN: 918422, ISIN: US67066G1040, Chart, News) notieren fast unverändert bei 139,94 Euro. An der Nasdaq notiert die Aktie vorbörslich bei 139,53 Dollar. Gestern hat die Nvidia-Aktie dort 7,7 Prozent verloren.