Helma Eigenheimbau strebt neue Rekorde an

In der Baubranche läuft es derzeit nicht wirklich rund. Die Zinsen steigen, damit wird die Finanzierung für Bauherren schwieriger. Die Inflation legt zu, bei den Lieferketten gibt es Probleme, Materialpreise schlagen auf. So ist manch ein Bauprojekt zuletzt leise zu den Akten gelegt worden. Bau- und Immobilien-Aktien gehören in den vergangenen Monaten nicht unbedingt zu den Gewinnern. Das zeigt sich auch beim Papier von Helma Eigenheimbau. Innerhalb eines Jahres hat die Aktie rund 44 Prozent nachgegeben.
Doch Helma-Vorstand Gerrit Janssen ist auf dem Hamburger Investorentag (HIT), der von Montega organisiert wurde, voller Optimismus. Er sieht klare Chancen, da die Wohneigentumsquote niedrig ist, das Geldvermögen hoch ist und es Bedarf an Neubauten gibt. Bei der Auftragslage sieht Janssen bisher noch keinen Dämpfer. Der Netto-Auftragseingang im ersten Halbjahr liegt mit 197,39 Millionen Euro leicht über dem Wert von 2021. Der Auftragsbestand ist sogar um 44 Prozent auf 383,65 Millionen Euro angestiegen. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand einen Auftragseingang von 350 Millionen Euro bis 360 Millionen Euro. Demnach dürfte die Nachfrage im zweiten Halbjahr zurückgehen.
Im ersten Halbjahr hat sich der Umsatz um 5 Prozent auf 169,21 Millionen Euro verbessert, beim EBIT gibt es ein Plus von 8 Prozent auf 13,46 Millionen Euro. Je Aktie verdient Helma 2,23 Euro (Vorjahr: 2,17 Euro). Für das Gesamtjahr strebt die Gesellschaft einen Umsatz von 360 Millionen Euro und ein EBIT von 30 Millionen Euro an, was eine Steigerung um 9 Prozent bzw. 10 Prozent bedeuten würde. Das wären neue Rekordwerte.
Janssen setzt auf die starke Pipeline von Helma, man hat in den vergangenen Jahren Grundstücke unter anderem in Hannover und Berlin gekauft. Das Umsatzpotenzial aller bis Ende Juni gekauften Grundstücken liegt bei 2,1 Milliarden Euro. In der Bilanz sehen die Grundstücke mit 307,6 Millionen Euro.
Die Analysten von Montega sehen viel Potenzial bei Helma, das allerdings in einem etwas geringeren Tempo realisiert werden könnte. Sie rechnen 2022 mit einem Umsatz von 360 Millionen Euro und einem EBIT von 31,3 Millionen Euro. Damit sind sie ergebnisseitig etwas zuversichtlicher als die Gesellschaft. Bei einer Kaufempfehlung sehen sie das Kursziel der Helma-Aktie bei 82,00 Euro.
Mitte Juli haben auch die Analysten von GBC eine Kaufempfehlung für die Helma-Aktien ausgesprochen. Ihr Kursziel liegt bei 87,80 Euro.
Auf Xetra gingen die Helma-Aktien (WKN: A0EQ57, ISIN: DE000A0EQ578, Chart, News) gestern mit 36,40 Euro aus dem Handel, ein Tagesminus von 1,4 Prozent.