2G Energy: Energiekrise als Wachstumstreiber - auch wegen Wasserstoff
2G Energy hat vorläufige Eckdaten zum ersten Halbjahr 2022 vorgelegt. Der Hersteller von gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen meldet einen Umsatzanstieg von 107 Millionen Euro auf 114 Millionen Euro. Der Auftragsbestand des Unternehmens aus Heek steigt zur Jahreshälfte von 150 Millionen Euro auf 221 Millionen Euro - ein neuer Rekordwert für 2G Energy, der „für Auslastung bis weit ins nächste Jahr“ sorge.
„Wir gehen davon aus, dass die Inbetriebnahme und Verumsatzung bei Neuanlagen in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Fahrt gewinnt. Diese Annahme stützt sich auf die hohe Anzahl fertiger und unfertiger Leistungen - im Klartext BHKW, die sich bereits auf den Kundenbaustellen befinden“, sagt 2G Energy COO Ludger Holtkamp am Donnerstag.
Die Prognose für 2022 bestätigt die Gesellschaft. 2G Energy (WKN: A0HL8N, ISIN: DE000A0HL8N9, Chart, News) erwartet einen Umsatzanstieg auf 280 Millionen Euro bis 310 Millionen Euro, die Gewinnspanne soll vor Zinsen und Steuern zwischen 6 Prozent und 8 Prozent liegen.
Mittelfristige Prognose nicht besonders ambitioniert
Auf dem Hamburger Investorentag (HIT) von Montega gibt sich CFO Friedrich Pehle heute auch höchst zuversichtlich, was die Prognosen angeht. Man werde diese ziemlich sicher erreichen, so der Manager. Bisher seien die Lieferketten für das Unternehmen nicht abgerissen und werden dies auch im weiteren Jahresverlauf nicht, so Pehle.
Die Wachstumsplanung - 2024 will man 330 Millionen Euro umsetzen, 2026 dann 400 Millionen Euro - sei vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen gar nicht mehr besonders ambitioniert, sagt Pehle. Das Ziel sei zudem ohne wesentliche Investitionen erreichbar. Die EBIT-Marge soll 2026 zwischen 8,5 Prozent und 10 Prozent liegen.
Die Situation an den Energiemärkten spielt der Gesellschaft dabei in die Hände: Die Blockheizkraftwerke (BHKW) des Unternehmens sind angesichts der Energiekrise gefragter denn je, wie der Auftragseingang zeigt. Gerade bei hohen Gaspreisen steigt die Wirtschaftlichkeit der Anlagen enorm, die zudem eine potenziell klaffende Lücke bei der Wärmeversorgung schließen können.
Weitere Vorteile sind ein geringerer Primärenergieverbrauch der Anlagen sowie eine spätere Umrüstbarkeit auf Wasserstoff, die 2G Energy garantiert. Technologisch sieht man sich in der Wasserstoff-Sparte als Weltmarktführer. Energie-Einsparungen lassen sich mit BHKW zudem zeitnah umsetzen. Die Anlagen sind schnell verfügbar und stehen meist binnen weniger Monate. Große Bürokratie-Hindernisse müssen nicht überwunden werden. Gerade im aktuellen Marktumfeld ein wichtiger Aspekt für viele BHKW-Interessenten, die vornehmlich aus dem Wirtschaftssektor kommen.
Kein Interesse hat 2G Energy dagegen an einem Einstieg in den Markt für private Konsumenten. Hier seien BHKW nicht nachhaltig, so Pehle unter anderem mit Blick auf Wartungskosten. Hausbesitzer würden andere Lösungen bevorzugen.