CureVac legt Zahlen vor - „Kernstrategie in der Onkologie umsetzen“
Neben Neuigkeiten zum COVID-19 Impfstoffkandidaten von CureVac gab es heute auch Halbjahreszahlen des Tübinger Biotech-Unternehmens. Man konnte zwar den Verlust verringern, bleibt aber tief in den roten Zahlen: Vor Steuern weisen die Süddeutschen einen Verlust von 73 Millionen Euro aus nach 264 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Ergebnisverbesserung resultiert vor allem aus deutlich gesunkenen Kosten unter anderem für den Bereich Forschung und Entwicklung, nachdem die klinische Entwicklung für den ersten und schließlich gefloppten COVID-19 Impfstoffkandidaten zu Ende gegangen war. Nach 296 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum fielen in der ersten Jahreshälfte nur noch Kosten in Höhe von 120 Millionen Euro an. Den Umsatz konnte CureVac (WKN: A2P71U, ISIN: NL0015436031, Chart, News) von 32 Millionen Euro auf 45 Millionen Euro steigern. Der operative Halbjahresverlust geht von 264 Millionen Euro auf 76 Millionen Euro zurück.
Spürbar gefallen sind auch die liquiden Mittel der Tübinger, die per Ende Juni 2022 auf knapp 574 Millionen Euro beziffert werden. „Da CureVac den Großteil seiner finanziellen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem CVnCoV-Programm zum 30. Juni 2022 beglichen hat, erwartet das Unternehmen einen deutlichen Rückgang der Mittelabflüsse im Zusammenhang mit diesem Programm in künftigen Perioden“, heißt es am Donnerstag aus der Konzernzentrale.
„Im zweiten Quartal 2022 zeigten sich weiterhin Effekte in unserer Finanzlage im Zusammenhang mit unserem Impfstoffkandidaten der ersten Generation, CVnCoV, die im Zuge des Abschlusses unserer verbleibenden Verpflichtungen weiter abnehmen“, sagt Pierre Kemula, Chief Financial Officer von CureVac. „In der zweiten Jahreshälfte 2022 werden wir unsere mRNA-Technologieplattform erweitern, unsere Programme für prophylaktische Impfstoffe weiter beschleunigen und unsere Kernstrategie in der Onkologie umsetzen“, so der Manager.
Zuvor hatte CureVac den Start einer neuen Phase-I-Studie zu einem modifizierten mRNA-Impfstoffkandidaten gegen Corona angekündigt. CV0501 soll als Auffrischungsimpfung nach einer vollständigen Corona-Impfung genutzt werden und soll vor allem gegen die Omikron-Variante schützen. Die Erforschung erfolgt in Zusammenarbeit mit GSK. Die Studie wird in den USA, Großbritannien, Australien und auf den Philippinen durchgeführt. Teilnehmen sollen daran 180 Personen.
Ulrike Gnad-Vogt, Interim Chief Development Officer von CureVac sagt: „Wir erweitern die klinischen Studien unseres mRNA-Gerüsts der zweiten Generation um den Einsatz modifizierter mRNA und fokussieren uns dabei auf die Omikron-Variante. Damit können wir das vollständige Potential unseres verbesserten Formats der zweiten Generation als Auffrischungsimpfung für eine relevante Virusvariante weiter untersuchen.“
Seit März läuft bei Curevac bereits eine Phase-I-Studie für die ursprüngliche Virusvariante. An diese Studie knüpft man nun an.