Energiekontor: Bei 100 Euro wird die Luft dünner
Energiekontor meldet Halbjahreszahlen: Der Windenergie- und Solarenergie-Konzern aus Bremen hat seinen Überschuss in der ersten Jahreshälfte 2022 von 5,7 Millionen Euro auf 8,5 Millionen Euro steigern können. Je Energiekontor Aktie wird ein Gewinn von 0,61 Euro gemeldet nach 0,40 Euro im Vorjahreszeitraum. Den Umsatz beziffert der norddeutsche Projektierer und Anlagenbetreiber auf 52,5 Millionen Euro gegenüber 40,2 Millionen Euro zuvor.
Das Marktumfeld sei herausfordernd, so Energiekontor. Profitiert habe man von der Stromerzeugung in den konzerneigenen Wind- und Solarparks, bisher guten meteorologischen Verhältnissen und dem weiteren Abschluss attraktiver privatwirtschaftlicher Stromabnahmeverträge. Im Laufe der ersten Jahreshälfte haben die Bremer zudem ihre Projektpipeline um 0,5 GW auf 9 GW inklusive 0,6 GW Projektrechte in den USA ausgebaut.
„Damit stellen wir die hohe Resilienz unseres Geschäftsmodells auch in einem schwierigen Marktumfeld erneut unter Beweis. Auch der weitere Ausbau unserer Projektpipeline bildet ein starkes Fundament für zukünftiges Wachstum. Gleichwohl haben sich im Berichtszeitraum unter anderem die Realisierungsdauer und die Kosten der Projektentwicklung erhöht. Das bestärkt uns in unserer langfristigen Strategie, konsequent und auf allen Ebenen weiter auf Innovations- und Effizienzmaßnahmen zu setzen. Zudem werden wir den Bereich Solar in allen Ländermärkten konsequent und als gleichwertige Säule des Unternehmens weiter ausbauen”, sagt Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG.
Die Ergebnisprognose wird bestätigt: „Das zum Jahresanfang 2022 ausgegebene Ziel, für das Geschäftsjahr 2022 insgesamt eine EBT-Steigerung von 10%–20% gegenüber dem Vorjahr zu erreichen, erscheint aus heutiger Sicht bei planmäßigem Geschäftsverlauf nach wie vor erreichbar”, so Energiekontor im Halbjahresbericht. Allerdings sieht man höhere Risiken. Im zweiten Halbjahr werden zudem mehrere für das Jahresergebnis relevante Projekte in die entscheidende Realisierungsphase überführt, so das Erneuerbare-Energien-Unternehmen. Es sei zudem derzeit nicht geplant, Projekte, die für den Eigenparkbestand vorgesehen sind, zu verkaufen.
Die Energiekontor Aktie (WKN: 531350, ISIN: DE0005313506, Chart, News) fällt wieder unter die 100-Euro-Marke zurück. Aktuell notiert der Cleantech-Titel bei 99 Euro mit 2,37 Prozent im Minus. Schon im April war der Aktienkurs des Bremer Unternehmens an der 100-Euro-Marke nach unten abgedreht und anschließend bis auf 75,20 Euro gefallen. Das Tageshoch heute wurde bei 102,20 Euro notiert. Oberhalb der 100-Euro-Marke scheint die Luft für die Aktien von Energiekontor dünner zu werden.