EUR/USD: Gelingt der Ausbruch? - UBS
Rückblick: Nach Kursverlusten von 7.8% im ersten Halbjahr 2022 hat der Euro gegenüber dem US-Dollar auch zum Start in das zweite Semester zunächst weiter nachgegeben. Dabei rutschte die europäische Gemeinschaftswährung sogar unter die Parität zum Greenback und fiel am 14. Juli mit 0.9952 USD auf den niedrigsten Stand seit fast 25 Jahren. Seitdem läuft jedoch eine Erholung, wobei sich in dieser Woche die US-Inflationszahlen positiv bemerkbar machten. In der Spitze ging es für den Euro bis auf 1.0369 USD, womit in Relation zum Jahrestief nun ein Vier-Wochen-Plus von 4.2% zu Buche steht. Gleichzeitig schoben sich die Kurse an einen wichtigen charttechnischen Widerstand heran.
Ausblick: Anhand der 2022er-Abwärtstendenz lässt sich im EUR/USD-Chart ein lehrbuchmäßiger Abwärtstrendkanal einzeichnen, dessen obere Begrenzung die Notierungen sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag ausgebremst hat.
Das Long-Szenario: Die obere Trendkanalbegrenzung (= Februar-Abwärtstrendgerade) bildet im Augenblick zusammen mit dem 2017er-Tief und der 50-Tage-Linie einen Mehrfach-Widerstand. Gelingt den Kursen bei 1.0338 USD der Break, sollte es anschließend oberhalb von 1.0369 USD zur Bestätigung auf ein neues August-Hoch gehen. Damit würden auch das Mai- und Juni-Tief bei 1.0349 USD bzw. bei 1.0359 USD überboten werden, womit sich Platz bis zur 100-Tage-Linie im Bereich von 1.0532 USD eröffnen dürfte. Darüber könnte das Währungspaar an die untere Begrenzung des 2021er-Abwärtstrendkanals heranlaufen, die zusammen mit den Zwischenhochs vom 27. Juni und 5. Mai bei 1.0615 USD bzw. bei 1.0642 USD einen weiteren Mehrfach-Widerstand bildet.
Das Short-Szenario: Drehen die Kurse dagegen wieder nach unten ab, könnte das obere Ende der jüngsten Seitwärtsspanne im Bereich zwischen 1.0294 USD und 1.0258 USD auf den Prüfstand gestellt werden. Darunter müsste auf die Verlaufstiefs vom 3. August (1.0123 USD) und 27. Juli (1.0097 USD) geachtet werden, bevor die vielbeachtete 1-Dollar-Barriere und damit die Parität wieder ein Thema werden könnte. Wichtig zu wissen: Sollte der Euro dort nicht nach oben abdrehen, wären weitere Verkäufe bis zum Jahrestief bei 0.9952 USD oder der unteren Trendkanalbegrenzung im Bereich von 0.9800 USD durchaus möglich.
Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der UBS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!