Fraport: Operativ wird der Flughafenbetreiber zuversichtlicher
Der Flughafenbetreiber Fraport meldet für das erste Halbjahr 2022 einen Umsatzanstieg um mehr als 66 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro, während sich der internationale Flugverkehr von den pandemiebedingten Ausfällen erholt. Auf EBITDA-Basis weisen die Frankfurter einen Gewinnanstieg um 22 Prozent auf 408 Millionen Euro aus. „Die Steigerung fällt im Vergleich zum Umsatz geringer aus, da der EBITDA-Wert des Vorjahres stark durch verschiedene positive Sondereffekte geprägt war”, so Fraport. Vor Zinsen und Steuern steigt der Halbjahresgewinn der Gesellschaft von 116 Millionen Euro auf 182 Millionen Euro.
Unter dem Strich muss Fraport (WKN: 577330, ISIN: DE0005773303, Chart, News) allerdings einen Verlust bilanzieren. Nach einem Halbjahresgewinn von 15 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum fiel in der ersten Jahreshälfte 2022 ein Verlust von 53 Millionen Euro an. Der Grund hierfür liegt in dem russischen Angriff auf die Ukraine und den folgenden Sanktionen. So nimmt Fraport eine vollständige Wertberichtigung der Darlehensforderung in Höhe von 163,3 Millionen Euro gegenüber der Thalita Trading Ltd vor, die die Beteiligung an der Betreibergesellschaft des Flughafens in St. Petersburg hält.
Russland-Sanktionen führen zu hohen Abschreibungen bei Fraport
„Aufgrund der Entwicklung der bestehenden Sanktionsmaßnahmen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben wir die Darlehensforderung vollständig wertberichtigt,“ sagt Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG (WKN: 577330, ISIN: DE0005773303, Chart, News). „Wir halten aber an unseren Ansprüchen vollumfänglich fest. Die getätigte Wertminderung ist nicht mit einem Anteilsverkauf zu verwechseln. Vertraglich ist ein Verkauf weiterhin bis 2025 ausgeschlossen”, so der Manager.
Beim operativen Ausblick wird Fraport zuversichtlicher. So erhöht man das erwartete Fluggastaufkommen am Flughafen in Frankfurt von 39 bis 46 Millionen Passagiere auf 45 bis 50 Millionen. Nach dem abgeschlossenen Verkauf der Anteile am chinesischen Flughafen Xi´an hebt Fraport die EBITDA-Prognose um 90 Millionen Euro auf 850 bis 970 Millionen Euro an. Vor Zinsen und Steuern will man nun einen Gewinn zwischen 400 Millionen Euro und 520 Millionen Euro erzielen, das sind 80 Millionen Euro mehr als zuvor für 2022 prognostiziert wurden.
Unter dem Strich wird aufgrund der Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine aber ein geringer als erwarteter Gewinn stehen. Fraport stellt nun einen Überschuss zwischen der Breakeven-Schwelle und 100 Millionen Euro in Aussicht, zuvor waren es 50 bis 150 Millionen Euro.