Hensoldt Aktie turbulent - die Zahlen sind der Grund
Turbulenter Handelsauftakt bei der Hensoldt Aktie: Nachdem das Rüstungs-Elektronikunternehmen heute Morgen Zahlen vorgelegt hat, kommt es zu wilden Kursschwankungen. Bereits in der ersten halben XETRA-Handelsstunde werden Kurse zwischen 24,15 Euro und 26,35 Euro notiert - eine bemerkenswert breite Kursspanne für diesen kurzen Zeitraum. Insbesondere, da die Hensoldt Aktie einen deutlichen Rebound nach dem zwischenzeitlichen Rutsch auf 24,15 Euro vollzieht und aktuell ei 25,90 Euro mit 1,89 Prozent unter Vortag liegt.
Für die ersten sechs Monate 2022 meldet Hensoldt (WKN: HAG000, ISIN: DE000HAG0005, Chart, News) einen Umsatzanstieg von 486 Millionen Euro auf 682 Millionen Euro. Auf bereinigter Basis hat das Münchener Unternehmen einen operativen Gewinnanstieg von 44 Millionen Euro auf 61 Millionen Euro erzielt. Unter dem Strich schreibt Hensoldt weiter rote Zahlen, kann den Halbjahresverlust aber von 28 Millionen Euro auf 16 Millionen Euro senken. Das Minus beim bereinigten Free-Cashflow dagegen weitet sich von 57 Millionen Euro auf 157 Millionen Euro aus. Den Auftragseingang beziffert der Rüstungs-Konzern auf 948 Millionen Euro nach 2,11 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, der allerdings durch das Volumen des Pegasus-Großprojekts über 1,25 Milliarden Euro verzerrt war.
Den Ausblick auf 2022 erhöht Hensoldt am Donnerstag zum Teil: Das Unternehmen erwartet nun eine book-to-bill-ratio zwischen 1,1 und 1,2. Die weiteren Zahlen bleiben in der Prognose unverändert. So gehen die Münchener von einem Umsatzanstieg um 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro aus, das EBITDA soll zwischen 285 Millionen Euro und 300 Millionen Euro liegen. Bei der Nettoverschuldung will man auf einen Grad von 1,4x nach unten. Zudem bestätigt man die Dividendenprognose: 20 Prozent des bereinigten Nettogewinns sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
„ Mit der parlamentarischen Verabschiedung des Sondervermögens und des erhöhten Verteidigungshaushalts für 2023 ist eine wichtige Grundlage gelegt, die Bundeswehr zu einer zukunftsorientierten Armee zu ertüchtigen, und entsprechende Ausschreibungen laufen aktuell an. Als Hightech-Anbieter von Sensorlösungen können wir über alle Segmente sowie Sicherheits- und Verteidigungsanwendungen hinweg einen entscheidenden Beitrag leisten”, sagt Thomas Müller, CEO der Hensoldt AG.
Der Manager fordert mehr europäische Kooperation. „In diesem Geist intensivieren wir die Zusammenarbeit mit Leonardo bei der gemeinsamen Entwicklung und Herstellung von Radaren und Selbstschutzsystemen für den Eurofighter, bei Kampfführungssystemen für Fregatten der nächsten Generation, vernetzten Sensorlösungen für Landsysteme und bei den Luftverteidigungssystemen der nächsten Generation einschließlich der Abwehr von hypersonischen Flugkörpern. Dieses Bündnis sehen wir dabei auch als mögliche Keimzelle einer breiteren europäischen Zusammenarbeit”, so Müller.