Amazon.com Aktie: Inverse Inselumkehr im Chart - UBS

Rückblick: Wenn die Erwartungen der Anleger während der Berichtssaison auf die tatsächlichen Unternehmensergebnisse treffen, kommt es oft zu volatilen Marktbewegungen – teilweise sogar zu spektakulären Kurssprüngen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Amazon-Aktie, die am Freitag nach Vorlage der Quartalszahlen um 10.4% nach oben schoss. Bedingt durch diesen kräftigen Anstieg wurde die Monatsbilanz zeitgleich auf 27.1% ausgebaut, was das beste Juli-Ergebnis seit dem Jahr 2005 bedeutet. Auch das Chartbild hat sich schlagartig geändert, denn plötzlich kann sogar von einem Umkehrmuster gesprochen werden.
Ausblick: Durch die Abwärtslücke vom 29. April und dem Aufwärts-Gap vom Freitag ist im Chart jetzt eine große inverse Inselumkehr entstanden. Zudem sind die Kurse damit direkt an einen wichtigen Widerstand gesprungen.
Das Long-Szenario: Am Montag sah es zeitweise schon danach aus, als könnte die Amazon-Aktie den Schwung vom Freitag mitnehmen und auch das Januar-Tief bei 135.35 USD sofort überbieten. Zum Handelsschluss fielen die Notierungen allerdings noch einmal unter diese Barriere zurück. Das Top vom Wochenauftakt bei 138.83 USD kann daher nun als Trigger-Marke herangezogen werden. Darüber hätten die Kurse Platz für einen Hochlauf an das 2020er-September- und das 2021er-März-Tief bei 143.55 USD bzw. 144.05 USD, bevor die 200-Tage-Linie bei 146.35 USD in den Fokus rücken würde. Kommt es dort zu einem Trendwechsel – was gerade nach größeren Kurseinbrüchen oft nicht auf Anhieb gelingt –, müsste im Anschluss auf die 150er-Marke und die knapp darüber verlaufende November-Abwärtstrendgerade geachtet werden.
Das Short-Szenario: Nachdem die Kurse gestern (-0.9%) erneut nur punktuell über das Januar-Tief hinauskamen (das Tageshoch wurde bei 137.44 USD markiert), ist die erste Unterstützung unverändert am März-Tief bei 133.57 USD zu finden. Rutscht die Aktie dort nach unten durch, könnte es zu einer Korrektur bis zum Juni-Top bei 128.99 USD kommen. Diese Haltezone zählt ebenfalls zu den Doppelunterstützungen, denn dort verläuft auch die mittelfristige 100-Tage-Linie. Drehen die Notierung auf diesem Niveau nicht nach oben ab, wäre im nächsten Schritt die Schließung der Kurslücke vom Freitag denkbar – was einen Rücksetzer bis 122.32 USD bedeuten würde.
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