Valneva und Europäische Kommission unterzeichnen neue COVID-19 Liefervereinbarungen
Valneva und Europäische Kommission haben die zuletzt bereits gemeldeten Veränderungen am bisherigen Liefervertrag für Valnevas COVID-19 Impfstoff VLA2001 unterzeichnet. Dies bestätigt das französische Biotech-Unternehmen am späten Montagnachmittag. Zuvor war die Opt-out-Periode der Mitgliedstaaten abgelaufen.
„Gemäß dieser Abänderung werden die Mitgliedstaaten im Jahr 2022 1,25 Millionen Dosen von VLA2001, dem inaktivierten COVID-19-Ganzvirusimpfstoff von Valneva, kaufen, mit der Option, später nochmals die gleiche Menge zur Lieferung im Jahr 2022 zu erwerben”, so Valneva (WKN: A0MVJZ, ISIN: FR0004056851, Chart, News). Finanzielle Details teilt man nicht mit.
In einer früheren Vereinbarung mit der Europäischen Kommission waren - inklusive einer Option - bis zu 60 Millionen Dosen als Liefermenge vereinbart worden. Das nun endgültig vereinbarte Volumen macht hiervon nur noch einen Bruchteil aus, selbst wenn die EU die Option ausübt.
Valneva wird nach eigenen Angaben in der nächsten Woche mit den Impfstoff-Lieferungen beginnen. Abnehmer der COVID-19 Impfstoffdosen sind neben Deutschland und Österreich noch Bulgarien, Dänemark sowie Finnland.
Valneva wird die Bestände für mögliche zusätzliche Lieferungen an diese EU-Mitgliedstaaten zurückhalten, falls die Nachfrage steigen sollte, und parallel dazu etwa acht bis zehn Millionen Dosen der verbleibenden Bestände in internationalen Märkten anbieten”, kündigte das Unternehmen im Juli an. Ob sich auf den Märkten hierfür rechtzeitig und in lukrativer Menge Abnehmer finden werden, bleibt abzuwarten bis fraglich. Zumal die Zeit drängt: Mit Blick auf die Haltbarkeit des COVID-19 Impfstoffs solle laut Angaben des Biotech-Unternehmens eine Auslieferung der Impfstoff-Dosen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten erfolgen.
Die Analysten von First Berlin hatten diese Entwicklungen zuletzt in ihr Modell einfließen lassen. Sie rechnen 2022 und 2023 mit der Auslieferung von 11,5 Millionen (alt: 13 Millionen) Dosen des Impfstoffs durch Valneva. Davon soll die Hälfte der Dosen an Staaten gehen, die dafür einen geringeren Preis zahlen werden.
2022 soll der Umsatz laut Valneva im unteren Bereich der kommunizierten Spanne von 430 Millionen Euro bis 590 Millionen Euro liegen. Die Analysten halten 464 Millionen Euro für realistisch. Der Gewinn je Aktie soll 1,31 Euro betragen.
Bisher gab es von den Experten das Rating „add“ für die Aktien von Valneva. Das Kursziel stand bei 12,00 Euro. In der aktuellen Studie jüngsten das Kursziel auf 12,50 Euro. Das neue Rating für den Titel lautet „kaufen“.
An der Pariser Börse, dem „Heimatmarkt”, wird die Valneva Aktie mit 9,708 Euro notiert.