Blue Cap: Prognose-Anpassung könnte im Jahresverlauf kommen - 200 Millionen Euro bleiben NAV-Ziel
Bei der m:access-notierten Beteiligungs-Gesellschaft Blue Cap sind Umsatz und operativer Gewinn in der ersten Hälfte des Jahres 2022 gestiegen. Am Mittwoch hat das Unternehmen aus München seine vorläufigen Eckdaten für das erste Halbjahr vorgelegt und zudem die Prognose bestätigt. Blue Cap will einen Umsatz zwischen 305 Millionen Euro und 325 Millionen Euro erzielen bei einer angepassten EBITDA-Gewinnspanne zwischen 9 Prozent und 10 Prozent.
Für das erste Halbjahr 2022 bilanzieren die Süddeutschen einen Umsatzanstieg von 120,8 Millionen Euro auf 173,3 Millionen Euro. Auf EBITDA-Basis konnte der operative Gewinn von 10,5 Millionen Euro auf 17,7 Millionen Euro gesteigert werden. Die angepasste EBITDA-Marge erreicht damit 9,9 Prozent nach 8,4 Prozent im Vorjahreszeitraum.
„Die Verbesserungen sind insbesondere auf die getätigten Neuakquisitionen der HY-LINE-Gruppe, der H+E sowie der Transline aber auch auf die positive Entwicklung im Segment Plastics zurückzuführen. Die Verkäufe von Gämmerler und Carl Schaefer wirken sich im Vorjahresvergleich zudem zwar reduzierend auf den Umsatz, jedoch deutlich positiv auf das operative Ergebnis aus”, so Blue Cap (WKN: A0JM2M, ISIN: DE000A0JM2M1, Chart, News).
Aktuell sei man „voll in der Guidance”, sagt Blue-Cap-Vorstand Tobias Hoffmann-Becking. Ob die Prognose vor dem Hintergrund der bisher starken Entwicklungen angepasst wird, bleibt aber zum aktuellen Zeitpunkt offen. Derzeit bleibt man mit der Bestätigung der bisherigen Prognose für 2022 angesichts der höchst unsicheren konjunkturellen Lage auf der vorsichtigen Seite. Blue Cap könnte aber nach dem dritten Quartal die Prognose überarbeiten, lässt man im Investorencall bei Montega Connect ganz vorsichtig durchblicken.
Blue Cap: „auf kleinere Add-on-Akquisitionen konzentrieren”
„Es ist erfreulich, dass unsere Halbjahreszahlen im Rahmen unserer Prognose vom Jahresanfang 2022 liegen. Allerdings war die gesamtwirtschaftliche Dynamik in den letzten Monaten zunehmend negativ und ist weiterhin von einer hohen Unsicherheit geprägt”, sagt Matthias Kosch, CFO der Blue Cap. Man wolle sich „in den nächsten Monaten auf kleinere Add-on-Akquisitionen konzentrieren, um unser Portfolio weiter zu verbessern” und zudem die Tochtergesellschaften operativ noch stärker unterstützen, so Hoffmann-Becking, bisher CIO der Blue Cap.
Langfristig will man den Net Asset Value (NAV) auf mehr als 200 Millionen Euro ausbauen. Das Jahr 2021 hatte man mit einem Anstieg von 154 Millionen Euro auf 173 Millionen Euro abgeschlossen.
Hoffmann-Becking wird ab dem 1. September neuer CEO von Blue Cap. Henning Eschweiler werde zu diesem Stichtag in den Vorstand berufen und solle dort als die Chief Operating Officer tätig werden, kündigt das Unternehmen zudem an. Der aktuelle COO Ulrich Blessing werde sein bis Ende 2022 laufendes Vorstandsmandat im gegenseitigen Einvernehmen frühzeitig beenden.
Auf die Manager wartet in den kommenden Monaten viel Arbeit. Man will sich vor allem den Unternehmen im Portfolio widmen. Die Kosten müssen im Griff behalten werden angesichts von Inflation sowie den Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie. Ein Thema wird sein, so Hoffmann-Becking bei Montega Connect, wie man Kostensteigerungen an die Kunden weiterreichen könne. Hieran müsse gearbeitet werden. Auch das Working-Capital ist ein Thema für Verbesserungen.
An der Börse reagiert die Blue Cap Aktie (WKN: A0JM2M, ISIN: DE000A0JM2M1, Chart, News) heute positiv auf die Nachrichten zu den Halbjahreszahlen. Im Tagesverlauf werden 26,30 Euro erreicht, aktuell liegt der Aktienkurs bei 25,70 Euro mit 2,39 Prozent im Plus.