adidas: Deftige Gewinnwarnung - China macht Sorgen
Der Sportartikelhersteller adidas senkt seine Gewinnprognose für das Jahr 2022 spürbar. In den fortgeführten Geschäftsbereichen wollte man bisher einen Gewinn zwischen 1,8 Milliarden Euro und 1,9 Milliarden Euro erzielen, nun werden nur noch 1,3 Milliarden Euro angepeilt. Auch das Umsatzwachstum wird hinter den bisherigen Erwartungen von 11 Prozent bis 13 Prozent zurück bleiben. Bisher ging adidas von einem Zuwachs im unteren Bereich der Spanne aus. Nun erwartet man lediglich ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich für das Geschäftsjahr 2022.
„Während die Ergebnisse für das zweite Quartal 2022 angesichts der anhaltend starken Dynamik in den westlichen Märkten und der Rückkehr auf den Wachstumspfad in Asien-Pazifik die Erwartungen leicht übertrafen, verzeichnet das Unternehmen seit Beginn des dritten Quartals eine langsamer als erwartete Erholung des Geschäfts in China“, so der DAX-notierte Konzern am Dienstag. Aufgrund der umfangreichen Covid-19-Beschränkungen werde der Umsatz in China während des restlichen Jahres im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen, heißt es. Bisher rechnete adidas (WKN: A1EWWW, ISIN: DE000A1EWWW0, Chart, News) mit einer stabilen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte.
Neue Prognose berücksichtigt „Verlangsamung der Konsumausgaben“
Der neue Ausblick fällt konservativer aus: In der neuen Prognose sei auch eine potenzielle Verlangsamung der Konsumausgaben in anderen Märkten berücksichtigt, so adidas. Man habe in den anderen Märkten bisher allerdings keine nennenswerte Verlangsamung des Durchverkaufs von Produkten oder signifikante Stornierungen von Großhandelsaufträgen verzeichnet.
Für das zweite Quartal meldet adidas vorläufigen Zahlen zufolge einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 4 Prozent. Operativ ist die Marge von 10,7 Prozent auf 7 Prozent gefallen. In den fortgeführten Geschäftsbereichen hat adidas einen Gewinn von 360 Millionen Euro erzielt nach 387 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Allerdings profitierte das Unternehmen aus Herzogenaurach im zweiten Quartal dieses Jahres von einem Sondereffekt in Höhe von 100 Millionen Euro - ohne diesen wäre der Ergebnisrückgang wesentlich deutlicher ausgefallen.
An der Börse steht die Aktie von adidas am frühen Abend unter Druck. Den XETRA-Handel hatte der Titel schon mit 3,58 Prozent Tagesminus bei 169,72 Euro beendet. Auf Tradegate werden aktuell 166,00/166,48 Euro als Geld-Brief-Spanne für die Aktien des adidas-Konzerns gestellt.