Uniper: Aktienkurs stürzt ab - Bund steigt zu 1,70 Euro je Aktie ein
Uniper bekommt weitere Gelder vom Bund: So wird der Staat eine Kapitalerhöhung bei dem Energiekonzern zeichnen, nachdem dieser im Zuge der Krise auf dem Gas-Markt in Schwierigkeiten geraten ist. Der Bund wird sich über eine Kapitalerhöhung mit 30 Prozent bei Uniper beteiligen. Die Gesellschaft wird die neuen Aktien zu jeweils 1,70 Euro ausgeben - kurz vor dieser Meldung hatte der Aktienkurs des Unternehmens noch sein Tageshoch bei 11,70 (!) Euro erreicht. Direkt nach der Meldung rauscht das Papier bis an die 10-Euro-Marke nach unten.
Das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Insgesamt wird der Bund im Rahmen der Kapitalerhöhung Uniper-Aktien (WKN: UNSE01, ISIN: DE000UNSE018, Chart, News) im Volumen von 267 Millionen Euro erwerben.
„Weiter soll ein Pflichtwandelinstrument in Höhe von bis zu 7,7 Milliarden Euro an den Bund ausgegeben werden. Die Ausgabe erfolgt in Tranchen, soweit es der Liquiditätsbedarf der Uniper erfordert”, kündigt das Unternehmen zudem an. „Der Umtauschpreis je Aktie bei Wandlung sieht einen Abschlag von zwischen 25 Prozent und bis zu 50 Prozent auf den Börsenkurs der Uniper Aktien in einem bestimmten Zeitraum vor Durchführung der Wandlung vor”, so das Unternehmen. Forum kann Teile des Pflichtwandelinstruments vom Bund per Option erwerben.
Zudem wird das Darlehen der staatlichen KfW an Uniper von 2 Milliarden Euro auf 9 Milliarden Euro erhöht.
Auch die Verbraucher werden zur Kasse gebeten: „Die Bundesregierung hat Uniper in den Verhandlungen erläutert, dass ab dem 1. Oktober 2022 ein allgemeiner Mechanismus zur Weitergabe von 90 Prozent der Ersatzbeschaffungskosten für alle Importeure infolge russischer Gaskürzungen eingeführt werden soll”, meldet das Unternehmen weiter. Hierüber wurde ein Term Sheet unterzeichnet. „Die Vereinbarung sieht vor, dass die Bundesregierung für eine weitergehende Unterstützung bereit steht, sollten die Verluste wegen Ersatzbeschaffungen, die nicht durch operative Gewinne aus den anderen Geschäftsbereichen kompensiert werden können, einen Betrag von 7 Milliarden Euro übersteigen”, so Uniper.
Im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung müssen die Aktionäre der Gesellschaft dem Stabilisierungspaket noch grünes Licht geben.