SAP Aktie: Ist der Widerstand zu stark? - UBS
Rückblick: Sechs Verlustmonate in Folge haben bei der SAP-Aktie im ersten Halbjahr 2022 insgesamt zu Kursverlusten von 30.4% geführt. Und auch zum Beginn des zweiten Semesters taten sich die Papiere zunächst schwer. Mit dem Dip unter das Juni-Tief bei 84.28 EUR wurde sogar erst in der vergangenen Woche bei 83.84 EUR ein neues Jahrestief markiert, bevor die Notierungen dann am Freitag schwungvoll nach oben drehten. Seitdem legte die Aktie in vier positiven Sitzungen hintereinander 6.8% zu und schob sich gestern (einen Tag vor der Veröffentlichung der Q2-Zahlen) mit 90.72 EUR (+0.9%) an einen charttechnischen Mehrfach-Widerstand heran.
Ausblick: Außer im Jahr 2021 hat die SAP-Aktie die runde 90er-Marke in jedem der zurückliegenden fünf Jahre touchiert. Knapp oberhalb dieser Schwelle (konkret zwischen 90.50 EUR und 90.75 EUR) findet sich daher im Balkendiagramm das Volumenmaximum, das nun als Widerstand fungiert.
Das Long-Szenario: Gelingt der Sprung über diese Hürde – die im Augenblick zusätzlich durch die März-Abwärtstrendgerade verstärkt wird –, hätten die Kurse theoretisch Platz bis zum Verlaufshoch vom 27. Juni bei 93.70 EUR. Darüber dürfte dann die Barriere aus dem Februar-Tief und der 100-Tage-Linie bei 94.48 EUR bremsend wirken. Wichtig zu wissen: Werden das Juni- und Juli-Tief als Doppeltief eingestuft (am besten im Linienchart zu erkennen), wäre das rechnerische Potenzial aus dieser Formation auf diesem Niveau ausgeschöpft. Bleiben die Notierungen jedoch auf Erholungskurs, könnte oberhalb von 95.00 EUR ein Anstieg in Richtung Volumenspitze bei 99.50 EUR und/oder der runden 100er-Marke möglich werden.
Das Short-Szenario: Die erste Unterstützung findet sich jetzt an der kurzfristigen 50-Tage-Linie bei 90.38 EUR, die gestern zurückerobert wurde. Darunter dürften dann dicht gestaffelt die 90er-Marke, das markante November-Tief aus dem Jahr 2020 bei 89.93 EUR sowie das Top vom 8. Juni bei 89.60 EUR stützend wirken. Sollten die Kurse dort allerdings keinen Halt finden, müsste mit einer erneuten Abwärtsreaktion bis zum Mai-Tief bei 86.81 EUR gerechnet werden, bevor das Jahrestief bei 83.84 EUR auf den Prüfstand gestellt werden könnte. Eine Etage tiefer wäre dann das Corona-Crash-Tief bei 82.13 EUR als weiteres mögliches Abwärtsziel zu nennen.
Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der UBS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!