Uniper: Milliarden-Kredit von staatlicher KfW voll ausgenutzt
Uniper wil sich angesichts der Folgen der Lieferunterbrechungen von russischem Gas mit einem milliardenschweren staatlichen kredit stabilisieren. Man habe heute die bestehende Kreditfazilität der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 2 Milliarden Euro vollständig in Anspruch genommen, so Uniper am Montagvormittag in einer Mitteilung.
Damit sei die KfW-Fazilität ausgeschöpft, heißt es.
„Mit diesem Schritt reagiert Uniper auf die anhaltenden Lieferunterbrechungen von russischem Gas und die damit verbundenen Entwicklungen an den Energiemärkten und -börsen”, so das Unternehmen. Stabilisierungsmaßnahmen des Bundes hatte die Gesellschaft bereits vom zehn Tagen beantragt.
„Der mit dem Antrag eingereichte Vorschlag basiert zunächst auf einer fairen Kostenverteilung gem. § 24 oder § 26 Energiesicherungsgesetz („EnSiG”). Darüber hinaus sieht der Vorschlag zusätzliche Fremdkapitalmittel durch eine Aufstockung der (derzeit noch nicht gezogenen) KfW-Kreditlinie vor”, so Uniper am 8. Juli zum Antrag an die Bundesregierung.
Mit den Maßnahmen solle „das derzeitige Auflaufen erheblicher Verluste” beendet werden. Uniper gerät aufgrund der gedrosselten Gaslieferungen aus Russland unter Druck, Ersatzmengen muss sich das Unternehmen zu teuren Preisen auf dem Weltmarkt beschaffen.
Zudem soll der Bund sich über Eigenkapitalmaßnahmen an Uniper beteiligen. Details zu den erhofften Maßnahmen nennt die Gesellschaft nicht. Kommt es zu den Maßnahmen, wäre eine relevante Beteiligung des Bundes an der Uniper SE (WKN: UNSE01, ISIN: DE000UNSE018, Chart, News) die Folge, heißt es.
Auch Uniper-Großaktionär Fortum hat Gespräche mit der Bundesregierung aufgenommen. „Der Vorschlag von Fortum sieht eine Restrukturierung von Uniper mit dem Ziel der Gründung einer Versorgungssicherheitsgesellschaft im Eigentum des Bundes vor”, so Uniper.