Valneva: Massive Abstufung der Aktie
Am 24. Juni hat die Europäische Kommission VLA2001, den Corona-Impfstoff von Valneva, für den EU-Markt zugelassen. Allerdings hat man kurz zuvor einen EU-Auftrag zur Lieferung von 60 Millionen Dosen des Impfstoffs verloren, da die Genehmigung nicht rechtzeitig kam. Jetzt ist unklar, ob VLA2001 in Europa überhaupt angeboten wird.
Es muss neue Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten geben. Lohnend wäre eine Produktion vermutlich erst ab 4 Millionen Bestellungen. Doch auch damit ist man weit von den ursprünglichen 60 Millionen Einheiten entfernt. So oder so dürfte sich dies beim Umsatz und Ergebnis niederschlagen.
Die Nachfrage nach dem Valneva-Impfstoff könnte jedoch hoch sein, wird er doch traditionell hergestellt und beinhaltet keine mRNA-Technologie. Damit könnte man eigentlich weitere Zielgruppen ansprechen, die bisher nicht geimpft sind.
Die Analysten von First Berlin stufen die Aktien von Valneva nach den jüngsten Entwicklungen zurück. Bisher sprachen die Experten eine Kaufempfehlung aus, das Kursziel lag bei 22,10 Euro. In der neuen Studie lautet das Votum „add“, das Kursziel sinkt auf 12,00 Euro.
Die Experten rechnen 2022 mit einem Umsatz von 215,9 Millionen Euro (2021: 348,1 Millionen Euro) und einem Verlust je Aktie von 1,31 Euro (2021: -0,75 Euro). 2023 sollen die Zahlen bei 275,5 Millionen Euro und -1,32 Euro liegen.
Pfizer hat sich jüngst mit 8,1 Prozent an Valneva beteiligt. Daraus ergeben sich einige Übernahmephantasien rund um den Titel.
Die Aktien von Valneva (WKN: A0MVJZ, ISIN: FR0004056851, Chart, News) geben 8,9 Prozent auf 10,43 Euro nach.