Commerzbank: Ein polnischer Sonderweg
Die steigenden Zinsen und die vermutlich nahende Erhöhung der Leitzinsen durch die EZB dürften Folgen für die Geschäfte der Banken haben. Die Nettozinserträge werden vermutlich stärker als gedacht ansteigen. So erhöhen die Experten von Goldman Sachs ihre entsprechende Schätzung für die Commerzbank für das laufende Jahr um 12 Prozent.
Wie bisher gibt es von den Analysten das Rating „neutral“ für die Papiere der Commerzbank. Das Kursziel steigt von 9,70 Euro auf 12,00 Euro an.
Die steigenden Zinsen sorgen in Polen dafür, dass die Regierung Kreditnehmer unterstützen will. Dort ist der Zinssatz traditionell bei vielen Krediten nicht langfristig festgelegt, sondern wird meist variabel berechnet. Dadurch geraten in dem Land viele Kreditnehmer derzeit in Schwierigkeiten. Hier will die Regierung helfen, einerseits mit einem Notfallfonds, andererseits mit „Kreditferien“. Gläubiger können dann ihre Zahlungen vorläufig stoppen, der Kredit würde sich entsprechend verlängern. Das würde das Geschäft der Commerzbank, die in Polen aktiv ist, belasten.
Die Aktien der Commerzbank (WKN: CBK100, ISIN: DE000CBK1001, Chart, News) geben 0,8 Prozent auf 7,27 Euro nach.