Valneva Aktie: Jetzt hängt der Kurs am EU-Vertrag für den COVID-19 Impfstoff
Zwei gute Nachrichten brachte der zuvor tief gefallenen Valneva Aktie in den letzten Tagen eine Erholungsrallye ein. Nachdem sich über ein paar Tage hinweg im Chart der Biotech-Aktie bei 7,26/7,44 Euro ein kleiner Boden aufgebaut hatte, ließen Neuigkeiten zum Borreliose-Impfstoffprojekt und zum COVID-19 Impfstoff von Valneva den Aktienkurs binnen weniger Tage bis auf 15 Euro steigen. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag wurden hier die jeweiligen Tageshochs markiert.
Vor allem Gewinnmitnahmen ließen den Aktienkurs von Valneva am Freitag im Tagesverlauf dann aber doch noch deutlich zurück fallen. Mit 12,65 Euro ging es mehr als 11 Prozent unter Vortag ins Wochenende. Aktuelle Indikationen für die Valneva Aktie (WKN: A0MVJZ, ISIN: FR0004056851, Chart, News) notieren heute Morgen im Tradegate-Handel bei 12,815/12,985 Euro.
Charttechnisch sind die starken Gewinnmitnahmen vom Freitag nachvollziehbar, nachdem Valnevas Aktienkurs sich binnen weniger Tage verdoppeln konnte. Mit einem Bewegungstief bei 12,40 Euro und den aktuellen Kursen wurde eine charttechnische Unterstützung um 12,58/12,93 Euro bisher nicht wesentlich unterschritten. Fallen Valnevas Aktien hierunter, wären schon um 11,62/11,92 Euro und 10,44/10,65 Euro weitere charttechnische Unterstützungen vorhanden. Dreht die Biotech-Aktie nach oben ab, wäre ein erneuter Anlauf auf charttechnische Hürden bei 13,93/13,98 Euro und an der 15-Euro-Marke möglich.
Kurzfristig könnte es noch einmal zu starken Kursbewegungen bei der Valneva Aktie im Zusammenhang mit dem COVID-19 „Totimpfstoff” kommen. Dieser hat in der Europäischen Union mittlerweile zwar die Zulassung erhalten, wie seit Freitag fest steht. Doch noch ist völlig unklar, ob Valneva den lukrativen Liefervertrag mit der EU noch retten kann.
Aufgrund der Verzögerungen hat die EU-Kommission zuletzt angekündigt, den Vertrag kündigen zu wollen. In anschließenden Verhandlungen um eine Anpassung des Vertrages hat Brüssel Valneva wohl nur so geringe Abnahmemengen angeboten, dass sich das Projekt für das Biotech-Unternehmen wirtschaftlich nicht lohnen würde. Ob sich das mit der nun erfolgten Zulassung ändert, ist mindestens fraglich. Für Valneva ist der Vertrag in hohem Maße bedeutend für die bisherige Jahresprognose 2022.
Bei Valneva hat man die Hoffnung vor dem Wochenende noch nicht aufgegeben. „Seit wir mit der Arbeit an VLA2001 begonnen haben, erhalten wir laufend Nachrichten von Europäern, die auf eine traditionellere Impfstofftechnologie warten”, sagt Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva. „Nachdem wir jetzt die vollständige Marktzulassung erhalten haben, hoffen wir, dass die Europäische Kommission und ihre Mitgliedstaaten Bestellungen platzieren werden, die diese Nachfrage widerspiegeln. 15 Prozent der Europäer über 18 Jahren sind noch nicht geimpft, und wir glauben, dass die Bereitstellung unseres inaktivierten Impfstoffs die Durchimpfungsrate erhöhen und einen bedeutenden Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben könnte”, so der Manager.
Besonders selbstbewusst klingt das nicht. Die Äußerungen des Managers dürften die Hoffnungen, dass es zu einem lukrativen Abschluss eines Vertrages mit der EU kommt, nicht gerade fördern. Zum aktuellen Stand der Verhandlungen oder ob man derzeit mit der EU-Kommission noch Gespräche führt, macht Valneva keine Angaben.
Charttechnische Daten zur Valneva Aktie
Letzter Aktienkurs: 12,650 Euro (Börse: Euronext Paris)
Bollinger-Bands 20 (unten / oben): 6,980 Euro / 14,293 Euro
EMA 20: 10,636 Euro
EMA 50: 11,775 Euro
EMA 200: 14,220 Euro