Clean Logistics: Großauftrag für Wasserstoff-LKW
Clean Logistics hat heute seinen wasserstoffbetriebenen Zero-Emission-Truck öffentlich vorgestellt und meldet einen Großauftrag. Es sei ein Vertrag über eine Reservierung von 40 Umbauplätzen zur Produktion von Sattelzugmaschinen zu LKW mit wasserstoff-elektrischem Antrieb mit der GP Joule GmbH unterzeichnet worden, so das Hamburger Unternehmen am Donnerstag. Das Umsatzvolumen des Auftrags liege im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es.
Clean Logistics geht davon aus, die Wasserstoff-LKW aus diesem Auftrag im kommenden Jahr ausliefern zu können. „Die Ausrüstung der Fahrzeuge mit dem emissionsfreien Antriebsstrang soll nach erteilter Genehmigung der Förderanträge und der entsprechenden Verträge beginnen. Dabei kommen neben den Komponenten Wasserstofftank, Batterie und Brennstoffzelle auch die eigens entwickelte Achse mit Radnabenmotoren sowie das spezielle Steuerungssystem der Clean Logistics zum Einsatz”, kündigt die Gesellschaft an.
Erste Auslieferungen des Hybatt-Trucks soll es Ende 2022 geben, so Clean Logistics (WKN: A1YDAZ, ISIN: DE000A1YDAZ7, Chart, News). Auf einem Investorentreffen bei Montega Connect legte Clean Logistics CEO und Unternehmensgründer Dirk Graszt die Wachstumspläne vor. Im kommenden Jahr will man mehr als 120 Nutzfahrzeuge umrüsten, 2024 sollen es mehr als 700 sein und 2025 über 1.000. In der Zeit soll der Umsatz von 50 Millionen Euro bis 70 Millionen Euro im kommenden Jahr über 300 Millionen Euro bis 350 Millionen Euro im Jahr 2024 auf bis zu mehr als 400 Millionen Euro im Jahr 2025 steigen.
Bei der Umrüstung will man flexibel sein. „Was der Markt fordert, wird bei uns verbaut”, sagt Graszt bei Montega Connect. Zum Teil sollen dies eigenentwickelte Komponenten sein, so unter anderem eine selbstentwickelte Achse. Aber auch auf Teile von Partnern ist man angewiesen. Das gilt vor allem für die Brennstoffzelle, die Clean Logistics in Asien zukauft und für die man das Partner-Portfolio erweitern möchte. Kontakte bestehen unter anderem nach Japan und Korea. Auch Ballard Power habe schon angeklopft, verrät Graszt.
Noch aber gibt es im Nutzfahrzeugsektor Konkurrenz vor allem zwischen Batterie und Brennstoffzelle. Die Nachfrage nach teuren Umrüstungen ist abhängig von hohen staatlichen Fördersummen, ohne die sich die Maßnahme für Spediteure und andere LKW-Flottenbetreiber nicht rechnet. Dazu muss man das Wachstum managen und ist nicht zuletzt dem Wettbewerb ausgesetzt. Ferner muss die Infrastruktur für die Versorgung und Betankung mit grünem Wasserstoff ausreichend vorhanden sein und dessen Preis muss konkurrenzfähig sein. Viele hohe Hürden, die es zu überwinden gilt.