Börse: Twitter vs. Elon Musk, EZB-Sitzung und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die Stimmung bei den chinesischen Dienstleistern konnte sich im Mai nur wenig erholen. Der von Caixin/S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich zwar um 5,4 Punkte auf 41,4 Punkte, was dennoch unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegt.
Die deutschen Exporte sind im April kalender- und saisonbereinigt um 4,4% im Vergleich zum Vormonat gewachsen. Experten hatten einen Anstieg um 1,8% prognostiziert. Die Importe verzeichneten einen Anstieg um 3,1% gegenüber dem Vormonat. Wie Destatis bekannt gab, kletterten die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,9%. Der Gesamtwert der exportierten Waren betrug 126,4 Mrd. EUR. Aufgrund der Sanktionen minimierten sich die Exporte nach Russland um 10,0% auf nur noch 0,8 Mrd. EUR.
Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im April im Vergleich zum Vormonat wider Erwarten um 1,3% gesunken. Das meldete Eurostat am Freitag. Von Experten war zuvor mit einem Plus von 0,3% gerechnet worden. Im Vergleich zum April 2021 stiegen die Umsätze um 3,9%.
Der US-Arbeitsmarkt hat im Mai wie erwartet 390.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote blieb dabei unverändert bei 3,6%. Die Stundenlöhne stiegen gegenüber dem April um 0,3% an. Damit bleibt zwar die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale bestehen. Angesichts der hohen Anzahl offener Stellen ist dieser Anstieg jedoch als moderat einzuschätzen.
Der US-ISM Services PMI ging im Mai auf 55,9 Punkte zurück. Die befragten Unternehmen diagnostizieren somit noch immer ein Zulegen der ökonomischen Aktivität, wenn auch verlangsamt.
Ausblick
Nach dem gestrigen Pfingstmontag startet die verkürzte Woche mit den deutschen Auftragseingängen und der Sentix Konjunkturumfrage. Nachdem am Dienstag die Industrieproduktion (DE) veröffentlicht wurde, steht am Donnerstag die mit Spannung erwartete EZB-Sitzung an. Es wird davon ausgegangen, dass Präsidentin Lagarde Hinweise sät, die für eine Leitzinserhöhung um 25bp oder 50bp im Juli sprechen könnten. Am Freitag folgt dann noch die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise. Hier darf mit einer eher geringen erneuten Moderation gerechnet werden.
Rentenmarkt
Die deutschen Bundesanleihen fuhren am Montag weitere Kursverluste ein. Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik der EZB ließ die Nachfrage nach den als sicher geltenden Anleihen sinken. Nach Kursverlusten am Freitag setzte sich der Trend bei den US-Staatsanleihen am Montag fort. Grund dafür waren lockerere Corona-Auflagen in China sowie die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt tendierte am Pfingstmontag positiv. Hoffnung machten die Lockerungen in Peking und Shanghai, dazu wirkte der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag noch nach. DAX +1,34%, MDAX +1,05%, TecDAX +0,68%. Die Kurse an der Wall Street erholten sich am Montag zunächst. Dann griff aber wieder die Sorge vor zu hoher Inflation und Zinserhöhungen, was die Kursgewinne etwas zunichtemachte. Dow Jones +0,05%, S&P-500 +0,31%, Nasdaq-Comp. +0,40%.
Unternehmen
Die Übernahme des Kurznachrichtendiensts Twitter durch den Unternehmer Elon Musk ist weiter in der Schwebe. Musk wirft Twitter nun vor, die Bedingungen für die für 44 Mrd. USD geplante Übernahme des Konzerns gebrochen zu haben. Dabei geht es um genaue Daten zur Echtheit der Nutzerkonten.
Devisen
Wenige Veränderungen beim Euro im Feiertagshandel. Die Gemeinschaftswährung konnte sich etwas stabilisieren. Nach dem gewonnenen Misstrauensvotum des britischen Premiers Johnson geriet das Pfund Sterling unter Druck und verlor rund ein halbes Prozent.
Rohstoffe
Die Ölnotierungen stiegen am Montag im frühen Handel und setzten damit die Gewinne der vorangegangenen Woche fort. Dies kam auch dadurch zustande, dass Saudi-Arabien Preise für Ölexporte nach Asien angehoben hatte. Im Verlauf des Handelstages mussten sie ihre Gewinne dann doch wieder abgeben.
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