Börse: Aroundtown, Nordex und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 104,0 (April: 102,8) Punkte gestiegen. „Die robuste Wirtschaftsentwicklung in Deutschland zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt”, hieß es. Personal wird v.a. im Maschinenbau und in der Elektroindustrie gesucht. Bei den Dienstleistern wurde sogar der höchste Wert seit Okt. 2018 erreicht: Nach Wegfall der Corona-Beschränkungen suchen Tourismus und Gastgewerbe händeringend Personal.
Das deutsche Konsumklima hat sich im Juni etwas vom vorangegangenen Absturz erholt. Die GfK-Konsumforscher gaben einen Anstieg des Indikators auf -26,0 (Mai: rev. -26,6) Zähler bekannt. 2Damit verbessert sich das Konsumklima zwar geringfügig, die Konsumstimmung ist aber nach wie vor an einem absoluten Tiefpunkt”, teilte die GfK mit. „Trotz weiterer Lockerungen Corona-bedingter Beschränkungen drücken der Ukraine-Krieg und v.a. die hohe Inflation auf die Stimmung der Verbraucher.”
Im deutschen Bauhauptgewerbe ist der Auftragseingang im März saison- und kalenderbereinigt um 10,1% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Der Wert der Orders lag bei rund 10,6 Mrd. EUR, was einem nominalen Plus von 32,7% gegenüber dem Vorjahresmonat entsprach. In Q1 erhöhten sich die Auftragseingänge ggü. dem Vorjahreszeitraum real um 3,3% u. nominal um 17,8%.
Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn etwas stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 1,5%, wie das Handelsministerium am Donnerstag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Zunächst war von einem Minus von 1,4% die Rede gewesen. Analysten hatten mit einer leichten Verbesserung auf -1,3% gerechnet.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag gefallen. Auch die Kurse der US-Staatsanleihen drehten am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen in Minus.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt profitierte, wie bereits am Mittwoch, von guten Vorgaben der Wall Street. Schafft der DAX es nun, den seit Januar bestehenden Abwärtstrend hinter sich zu lassen? Bislang fehlte die Kraft, weil immer wieder Konjunktur- und Inflationssorgen gepaart mit steigenden Zinsen den Ausbruch verhinderten. Die US-Börsen profitierten am Donnerstag von ermutigenden Firmenbilanzen und der Aussicht auf umsichtige Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Die Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung signalisierten weitere Zinsschritte von jeweils einem halben Prozentpunkt in den kommenden Monaten. „Anleger sind offenbar erleichtert, dass die Fed keine aggressiveren Erhöhungen angedeutet hat, obwohl die Inflation hoch bleibt”, hieß es am Markt.
Unternehmen
Der Immobilienkonzern Aroundtown hat in Q1 den operativen Gewinn (FFO 1) im Jahresvergleich um 3% auf 89,3 Mio. EUR gesteigert und dabei vor allem von seiner Tochter Grand City Properties profitiert. Allerdings bremsten die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie das Geschäft mit Hotels. Der Überschuss ging jedoch um 15% auf 124,5 Mio. EUR zurück. Als einen Grund nannte das Unternehmen den Zinsanstieg, der auf den Wert von Absicherungsinstrumenten gegen Zinsänderungen drückte. Die Nettomieteinnahmen kletterten Dank der Übernahme von Grand City Properties um 32% auf 308,8 Mio. EUR. Im laufenden Jahr peilt der Konzern weiterhin einen operativen Gewinn von 350 bis 375 Mio. EUR an.
Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat die Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Wie das Unternehmen mitteilte, sieht die Planung nur noch einen Konzernumsatz von 5,2 bis 5,7 (bisher: 5,4 bis 6,0) Mrd. EUR vor. Die EBITDA-Marge wurde deutlich auf -4,0 bis 0% (bisher: 1,0 bis 3,5%) gesenkt. Die gesenkte Prognose berücksichtige direkte und indirekte Effekte, mit denen aufgrund des Kriegs in der Ukraine gerechnet werde, sowie Einmalaufwendungen für die Umstrukturierung der Produktion, hieß es. Zudem schließe die aktualisierte Prognose auch die erwarteten Effekte der Lieferkettenstörungen in China sowie Extrakosten und Auswirkungen auf das Geschäft im Zusammenhang mit dem CyberVorfall vom 31. März 2022 ein, teilte Nordex weiter mit.
Devisen
Der Euro zeigte sich gestern fester.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben am Donnerstag anfängliche Gewinne ausgeweitet. Unterstützung kam von den positiven Aktienmärkten.
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