CureVac: Belastungen sollen im Jahresverlauf abnehmen - neue Allianz mit myNEO
Um die einst hoch gehandelte Biotech-Aktie CureVac ist es ruhig geworden, seit das Tübinger Unternehmen einen Fehlschlag bei der Entwicklung seines COVID-19 Impfstoffs einräumen musste. Die CureVac Aktie notiert weit unter ihren Hochs aus dem vergangenen Jahr und versucht sich seit Wochen an einer charttechnischen Bodenbildung oberhalb von 14,20 Dollar. Bisher konnte diese nicht abgeschlossen werden, der bestätigende Ausbruch über wichtige charttechnische Hürden bei 20,20/20,70 Dollar und 21,85 Dollar fehlt bisher.
An der NASDAQ hat die CureVac Aktie (WKN: A2P71U, ISIN: NL0015436031, Chart, News) den gestrigen Handel bei 18,45 Dollar beendet - ein Minus von 3,35 Prozent. Allerdings befand man sich damit in „bester Gesellschaft”. Viele Biotech-Aktien verloren sogar deutlicher als der Aktienkurs von CureVac an Wert.
Heute meldet die Tübinger zwei News - die allerdings beide nichts mit dem weiter laufenden Impfstoffprojekt der „zweiten Generation” gegen COVID-19 zu tun haben. News Nummer eins: Das süddeutsche Unternehmen und myNEO wollen gemeinsam an der Identifikation neuartiger Antigene für die Entwicklung mRNA-basierter Krebsimpfstoffe arbeiten. Zu finanziellen Details der Kooperation schweigen sich die beiden Unternehmen aus.
„Der hochinnovative und prädiktive Ansatz von myNEO zur Analyse genetischer Daten von Tumor- und normalem Gewebe aus mehreren Quellen ist die perfekte Ergänzung unserer mRNA-Technologie, um die Entwicklung neuartiger Krebsimpfstoffe voranzutreiben. Durch diese Zusammenarbeit bereiten wir den Aufbau einer starken Pipeline in der Onkologie vor und beschleunigen das Wachstum über unsere Fortschritte bei prophylaktischen Impfstoffen hinaus”, sagt Antony Blanc, Chief Business Officer und Chief Commercial Officer von CureVac.
News Nummer zwei sind die Quartalszahlen von CureVac. Seit Ende 2021 sind die liquiden Mittel der Gesellschaft von 812 Millionen Euro auf 658 Millionen Euro per Ende März zusammen geschmolzen. Der Umsatz im ersten Quartal ist von 10 Millionen Euro auf 24,4 Millionen Euro gestiegen. CureVac meldet operativ wie auch vor Steuern Verluste von jeweils 15 Millionen Euro für das erste Quartal nach 116 Millionen Euro Verlust auf operativer Basis und 112 Millionen Euro Verlust vor Steuern im Vorjahresquartal.
„Wir sind davon überzeugt, dass die klinischen Studien unserer Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 und die Grippe dazu beitragen werden, unser mRNA-Rückgrat der zweiten Generation weiterzuentwickeln und zu bewerten. In unserer aktuellen Grippe Studie konnten wir bereits vorläufige Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit auswerten, die ein verbessertes Nebenwirkungsprofil des mRNA-Rückgrats der zweiten Generation zu seinem Vorgänger bestätigen”, so Franz-Werner Haas, Vorstandsvorsitzender von CureVac.
„Unsere Finanzposition wurde im ersten Quartal 2022 noch von Effekten in Zusammenhang mit früheren Verpflichtungen für unseren Impfstoffkandidaten der ersten Generation, CVnCoV, beeinflusst. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten wir, dass die Effekte dieser Verpflichtungen abnehmen werden”, sagte Pierre Kemula, Finanzvorstand von CureVac. „Wir haben die meisten unserer früheren Verpflichtungen aufgelöst. Wir konzentrieren uns nun darauf, Kosten zu kontrollieren und unsere Schlüsselprogramme effektiv voranzutreiben”, so der Manager am Mittwoch.