Lang & Schwarz hält an Dividendenplänen fest - Gewinnrückgang im ersten Quartal
Lang & Schwarz hat gestern Abend Zahlen für das erste Quartal 2022 vorgelegt. Gegenüber dem vierten Quartal 2021 sind die Gewinne leicht gestiegen, gegenüber dem ersten Quartal 2021 aber deutlich gefallen. Der Wertpapierhändler aus Düsseldorf meldet einen Quartalsgewinn von 8,1 Millionen Euro gegenüber 28,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der Gewinn von 40,9 Millionen Euro auf 12,4 Millionen Euro gefallen. Beim Ergebnis aus der Handelstätigkeit meldet Lang & Schwarz einen Rückgang von 51,3 Millionen Euro auf 20,2 Millionen Euro.
„Das erste Quartal 2021 war, wie berichtet, ein Rekordquartal und herausragend im Hinblick auf Handelsvolumen, Volatilität sowie insbesondere geprägt von einer markanten Sondersituation rund um so genannte Meme Stocks, so das Düsseldorfer Unternehmen zur Ergebnisentwicklung. Ein Sondereffekt in Höhe von 0,4 Millionen Euro hat zusätzlich belastet. „Diese betreffen die Risikovorsorge im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Beteiligung an so genannten Cum-Ex-Transaktionen in den Jahren 2007 bis 2011 und hierbei Zinsaufwendungen nach der Abgabenordnung”, so Lang & Schwarz (WKN: LS1LUS, ISIN: DE000LS1LUS9, Chart, News).
Man sei mit dem Ergebnis über alle Bereiche hinweg sehr zufrieden, heißt es aus dem Vorstand des Unternehmens. Man habe seine Stellung als der dritte Handelsplatz in Deutschland etablieren können, so Lang & Schwarz, und verzeichne auch in den ersten Wochen des zweiten Quartal 2022 „ein hohes Niveau der Anzahl der Geschäfte wie auch des Handelsvolumens, jedoch im Vergleich zum ersten Quartal 2022 abnehmend”. Auf das Gesamtjahr fortschreiben könne man weder die Handelsaktivitäten noch das Ergebnis aus der Handelstätigkeit, unter anderem aufgrund der Unsicherheiten an den Börsen in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Folgen. Einen konkreten Ausblick legt Lang & Schwarz nicht vor.
Beherrschendes Thema bei den Düsseldorfer bleibt neben den operativen Aktivitäten das Cum-Ex-Thema. Zuletzt wurde Vorstand „André Bütow als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund abberufen und sein Anstellungsverhältnis mit sofortiger Wirkung beendet”. Nun wurde Oliver Ertl in den Vorstand der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft berufen. Ertl war seit April 2020 Leiter des Bereichs Finanzen und Organisation bei dem Düsseldorfer Unternehmen und solle die Vorstandsressorts Finanzen und Organisation, Recht und Compliance, Wertpapiergeschäftserfassung und -abwicklung sowie Innenrevision übernehmen. Torsten Klanten soll das Vorstandsresorts Handel und EDV kommissarisch übernehmen, ein neuer Vorstand hierfür wird gesucht.
Trotz der Probleme rund um den Cum-Ex-Skandal will Lang & Schwarz für 2021 weiter eine Dividende von 1,50 Euro je Lang & Schwarz Aktie zahlen. Aufgrund der Vorstands-Personalien wird man die Bilanz für 2021 allerdings nicht heute, sondern am 25. Mai vorlegen.